Ama Adhe verbrachte
insgesamt 27 Jahre in
chinesischer Haft

 

Quelle: ICT

Berlin, 4. August 2020. Die tibetische Widerstandskämpferin und ehemalige politische Gefangene Ama Adhe ist tot. Wie ihre Angehörigen mitteilten, ist sie am 3. August friedlich in Dharamsala verstorben. Im Widerstand gegen die chinesische Invasion Tibets spielte Adhe Tapontsang einst eine wichtige Rolle. Der tibetische Volksmund verlieh ihr dafür den Ehrennamen „Ama“ (tibetisch: Mutter). Ama Adhe wurde 88 Jahre alt.

Geboren wurde sie im Jahr 1932 im osttibetischen Nyarong, wo sie in einem religiösen Umfeld aufwuchs. Als junge Frau erlebte sie mit, wie die Ankunft chinesischer Truppen die Situation in ihrer Heimatstadt veränderte. Sie sah, wie chinesische Flugzeuge tibetische Klöster und Häuser bombardierten und Tibeter töteten. „Alle schneebedeckten Berggipfel färbten sich blutrot. Die Leichen lagen verstreut herum“, erinnerte sie sich. Ama Adhe begann, für den tibetischen Widerstand zu arbeiten und schloss sich zunächst einer Frauengruppe an. Sie wurde 1958 verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Insgesamt verbrachte sie 27 Jahre in verschiedenen chinesischen Gefängnissen. Hunger und Misshandlung waren an der Tagesordnung. In der Haftanstalt Changshita, so erzählte Ama Adhe später, seien insgesamt 300 Menschen festgehalten worden. Nur vier von ihnen seien nach drei Jahren noch am Leben gewesen, als man sie in ein weiteres Gefängnis verlegte. Alle anderen seien an den Haftbedingungen und Folterungen gestorben. Im Jahr 1985 wurde Ama Adhe schließlich aus der Haft entlassen.

Zwei Jahre später gelang es ihr, nach Indien zu fliehen. Dort angekommen widmete sie ihr Leben der Aufgabe, auf die Notlage des tibetischen Volkes aufmerksam zu machen. In Dharamsala arbeitete sie im tibetischen Aufnahmezentrum und unternahm Reisen innerhalb Indiens wie auch im Ausland. 1997 erschien ihr Buch mit dem Titel „Ama Adhe – The Voice that Remembers: The Heroic Story of a Woman’s Fight to Free Tibet“. Im selben Jahr sprach sie auch in Washington auf einer Kundgebung vor dem Weißen Haus zusammen mit dem ICT-Vorsitzenden Richard Gere. In einem Interview mit dem Tibetan Oral History Project sagte sie über ihr Buch: „Ich fühlte, dass dieses Buch, selbst wenn ich sterbe, nicht sterben kann; ich habe darin über alles gesprochen; ich habe alles Seiner Heiligkeit erzählt, und wenn ich jetzt sterbe, bin ich erfüllt“.

 

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