Erdbeben in Tibet

Viele Unterstützer der International Campaign for Tibet haben spontan ihre Hilfsbereitschaft für die Opfer des verheerenden Erdbebens in Tibet unter Beweis gestellt, dem nach offiziellen Angaben knapp 2.200 Menschen zum Opfer gefallen sind. In wenigen Tagen gingen beim ICT-Büro in Berlin Spenden von mehr als 10.000 Euro ein. ICT leitet das gesamte Geld an die Erdbebenhilfe der Tibet Foundation in London weiter, die unverzüglich damit begonnen hat, Hilfslieferungen in die betroffene Tibetische Autonome Region Yushu zu organisieren. Wie ICT-Geschäftsführer Kai Müller betonte, werden die Gelder für unmittelbare Nothilfe sowie für den Wiederaufbau wichtiger sozialer Projekte vor Ort verwendet. Allen Spenderinnen und Spendern gilt unser herzlicher Dank!
Unterdessen hat die chinesische Führung den Versuch unternommen, die Katastrophe und die Rettungs- und Aufräumarbeiten in ihrem Sinne zu instrumentalisieren. Zwar waren es in den ersten Tagen nach dem Beben vor allem tibetische Nonnen und Mönche, die teils mit bloßen Händen versuchten, Verschüttete zu bergen und die zahlreichen Verletzten medizinisch zu versorgen. Tausende von ihnen waren aus allen Teilen Tibets nach Yushu gereist, um helfen zu können. Die staatliche Katastrophenhilfe dagegen kam erst allmählich in Gang, viele chinesische Helfer waren mit der ungewohnt dünnen Luft auf bis zu 4000 Meter Höhe überfordert. Als deren Arbeit begonnen hatte, leidlich zu funktionieren, erhielten die nicht aus Yushu stammenden Nonnen und Mönche die Aufforderung, in ihre Heimat zurückzukehren. Ihre Arbeit würde nicht mehr benötigt, hieß es. Weitere Details zu diesem Thema können Sie hier einem Beitrag entnehmen, den Tsering Jampa, die Geschäftsführerin der International Campaign for Tibet Europe in Amsterdam für die Deutsche Welle verfasst hat. Zudem erging eine Direktive, die Berichterstattung über die Folgen des Erdbebens herunterzufahren und gleichzeitig verstärkt über die am 1. Mai eröffnete Weltausstellung in Shanghai zu berichten.

Panchen Lama immer noch „verschwunden“

Bis zum 14. Mai 1995 war Gedhun Choekyi Nyima ein ganz normaler tibetischer Junge in Tibet, der keine drei Wochen zuvor seinen sechsten Geburtstag gefeiert hatte. Doch dieser Tag sollte sein gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf stellen. Der Dalai Lama erkannte in ihm die Reinkarnation des einige Jahre zuvor verstorbenen 10. Panchen Lama. Drei Tage später „verschwand“ er, gemeinsam mit seiner Familie entführt von den chinesischen Behörden. Niemand, der den kleinen Jungen und seine Familie gekannt hatte, hat sie seither wieder gesehen. Weitere Informationen zu dem Fall des vielleicht bekanntesten tibetischen Gefangenen können Sie hier lesen.
Hintergrund der Entführung war der immer noch anhaltende Versuch der chinesischen Regierung, sich den tibetischen Buddhismus zu Willen zu machen, indem die Organe des offiziell atheistischen Staates damit begannen, ihnen willfährige Reinkarnationen hoher geistlicher Führer installieren. Bestes Beispiel hierfür ist Gyeltshen Norbu. Ein halbes Jahr nach der Entführung des „echten“ Panchen Lama wurde er von der chinesischen Regierung als solcher anerkannt. Sowohl der Dalai Lama als auch die überwältigende Mehrheit der Tibeter lehnen dies entschieden ab und beharren darauf, dass Gedhun Choekyi Nyima, der echte Panchen Lama, aus seiner „Schutzhaft“ entlassen und seinem Volk zurückgegeben wird.
Zum 15. Jahrestag seiner Entführung erneuert die International Campaign for Tibet ihre Kampagne für den Panchen Lama. Wir fordern von der chinesischen Regierung, die Rechte des tibetischen Volkes auf freie Ausübung ihrer Traditionen und ihrer Religion zu achten und endlich freien Zugang zum 11. Panchen Lama zu gewähren. Dafür muss jedoch der Druck auf die chinesischen Behörden erhöht werden. Auch Sie können dabei helfen, indem Sie noch heute unsere Petition zugunsten des heute Einundzwanzigjährigen und seiner Familie unterzeichnen. Schenken Sie den Menschen in Tibet und dem jungen Gedhun Choekyi Nyima Hoffnung. Hier können Sie dies ganz bequem tun. Vielen Dank ihnen dafür!

„Himmlisches Tibet“ bei Expo in Shanghai

Dass die Weltausstellung in Shanghai den in- und ausländischen Besuchern ein von Misstönen ungetrübtes Bild Chinas zeichnen soll, ist nicht verwunderlich. Bei geschätzten Kosten von 45 Milliarden US-Dollar – mehr als selbst die Olympischen Spiele 2008 verschlungen haben – kann man nichts anderes erwarten. Besonders aufwändig fiel die Darstellung des eigenen Landes aus. So präsentiert die Pekinger Führung dem Publikum die 22 chinesischen Provinzen, die vier der Regierung direkt unterstellten Großstädte und die fünf autonomen Gebiete in einer gemeinsamen Ausstellungshalle mit eigens gestalteten Pavillons. Wer sie besucht, kann sich ein ausgezeichnetes Bild der aktuellen Propaganda-Linie machen. Besonders am Tibet-Pavillon lässt sich vortrefflich studieren, wie die Kommunistische Partei die tibetische Wirklichkeit präsentieren lässt.
Unter dem Titel „Himmlisches Tibet“ bekommen die Besucher ein ungetrübtes Bild von Fortschritt, Wirtschaftswachstum und malerischer Landschaft geboten. Keine Spur von der massiven Umweltzerstörung durch die zahlreichen Bergbauprojekte, von zwangsangesiedelten tibetischen Nomaden, die damit ihre bisherige Lebensgrundlage verloren haben, oder der allgegenwärtigen Unterdrückung von Meinungs- und Religionsfreiheit. ICT- Geschäftsführer Kai Müller sagte dazu in der hier nachzulesenden Pressemitteilung der International Campaign for Tibet: „Wenn die Harmonie in Tibet wirklich so groß ist, wie es der Tibet-Pavillon suggeriert, warum gibt es dann immer wieder Proteste im Land, warum sind dann so viele Tibeter in Haft, warum finden fortdauernd die ‚patriotischen Erziehungsmaßnahmen’ statt und warum haben unabhängige Beobachter dann keinen uneingeschränkten Zugang nach Tibet?“
Fragen, die im „Himmlischen Tibet“ leider gar nicht erst gestellt werden.

Kritischer Publizist verhaftet

Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, als der tibetische Publizist Shogdung wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben im tibetischen Hochland einen Aufruf unterschrieb, der in verschiedenen Internet-Blogs veröffentlicht wurde. Gemeinsam mit mehreren führenden tibetischen Intellektuellen kritisierte er darin die staatlich gesteuerte Berichterstattung über das Erdbeben und die Aufräumarbeiten in den chinesischen Medien. Außerdem forderte die Gruppe darin zu Spenden für die Opfer auf, verband dies jedoch mit der Aufforderung, diese nicht an die staatlichen Stellen zu geben, da ansonsten davon ausgegangen werden müsste, dass ein Großteil des Geldes in privaten Taschen landen würde. Kurz nach der Veröffentlichung des Aufrufs wurde der 45-jährige Shogdung von Polizisten an seinem Arbeitsplatz festgenommen.
Zum Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai veröffentlichte die International Campaign for Tibet eine Pressemitteilung, die Sie hier nachlesen können. Darin finden Sie zusätzliche Informationen über Shogdung sowie eine Reihe weiterer Tibeter, die derzeit in chinesischer Haft sitzen, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hatten. Einen detaillierten Bericht zur Lage verfolgter tibetischer Journalisten, Blogger und Schriftsteller wird die International Campaign for Tibet in Kürze auf Englisch veröffentlichen.

Signieren Sie Ihre Mails für Tibet

Dass man sich mit Hilfe von E-Mails für die Menschenrechte einsetzen kann, ist für die meisten von uns ein alter Hut. Man beteiligt sich an einer Online-Petition, beispielsweise auf der Missing-Voices-Seite der International Campaign for Tibet: Name und E-Mail-Adresse eingeben, einmal klicken, fertig!
Doch auch mit jeder „normalen“ E-Mail, sei sie privater oder geschäftlicher Natur, können Sie etwas zugunsten der Menschenrechte in Tibet unternehmen. Was Sie dazu tun müssen? Ganz einfach, Sie richten Ihre E-Mails so ein, dass am Ende Ihrer Mail, nach Ihrer Adresse, ein Verweis auf die Arbeit der International Campaign for Tibet zu lesen ist.
Praktisch könnten Ihre E-Mails in Zukunft so schließen:
Maria Mustermann

Beispielplatz 4
17777 Musterhausen
Telefon +49 3324 555 55
———————————
Unterstützen Sie die Wahrung der Menschenrechte in Tibet – www.savetibet.de
Alternativ können Sie natürlich auch zu Spenden für tibetische Flüchtlingskinder oder zur Beteiligung an einer unserer Online-Petitionen aufrufen. Vorschläge dazu finden Sie hier. Und sollten Sie Schwierigkeiten technischer Art damit haben, Ihre Mails für Tibet zu signieren, werden wir gerne versuchen, Ihnen dabei zu helfen.

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet. Mehr über unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
ONLINE SPENDEN

So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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