Endlich frei!

Es war ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art, die Erklärung der Schweizer Organisation „Filming for Tibet", in der es schlicht hieß: „Dhondup Wangchen ist am Nachmittag des 25. Dezember in San Francisco eingetroffen, nach einer schweren und gefahrvollen Flucht aus Tibet und der Volksrepublik China." Groß war die Freude darüber auch bei ICT, hatten wir uns doch ebenfalls immer wieder für Dhondup Wangchen eingesetzt, der zu den prominentesten politischen Gefangenen Tibets der letzten Jahre zählte. Für seine gewaltlose Arbeit erfuhr er große Anerkennung und Unterstützung einer weltweiten Öffentlichkeit sowie von zahlreichen Parlamenten und Regierungen. Nach seiner Haftentlassung im Jahre 2014 hatte er sich lange Zeit vergeblich um eine Ausreise aus der Volksrepublik China bemüht, während seine Bewegungsfreiheit weiterhin eingeschränkt blieb. In der Erklärung von „Filming for Tibet" findet sich das folgende Zitat von Dhondup Wangchen: „Nach vielen Jahren ist dies das erste Mal, dass ich das Gefühl von Sicherheit und Freiheit spüren kann. Ich möchte allen danken, die es möglich gemacht haben, dass ich heute meine Frau und meine Kinder in meinen Armen halten kann. Dennoch fühle ich den Schmerz, mein Heimatland Tibet hinter mir lassen zu müssen."

Dhondup Wangchen hatte im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking gemeinsam mit dem mittlerweile ebenfalls im Exil lebenden Tibeter Golog Jigme damit begonnen, einen Dokumentarfilm über das Leben in Tibet unter chinesischer Herrschaft zu drehen. Wegen dieses Films, der später den treffenden Titel „Leaving Fear Behind“ erhalten sollte, wurde Dhondup Wangchen am 26. März 2008 verhaftet, nachdem es ihm zuvor noch gelungen war, das Filmmaterial außer Landes zu schaffen. Dort wurde „Leaving Fear Behind“ schließlich veröffentlicht. Seine Premiere erlebte der Film jedoch in einer Geheimvorführung für ausgewählte Journalisten in Peking am 6. August 2008, wenige Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele. In dem Film, den Sie sich hier im Internet anschauen können, kommen zahlreiche Tibeter zu Wort, die trotz drohender Verfolgung in ungewohnter Offenheit über ihre Lebenswelt und Vorstellungen berichten. Für „Leaving Fear Behind“ hatte Dhondup Wangchen zwischen Oktober 2007 und März 2008 mehr als 100 Interviews mit Tibetern geführt. Im Dezember 2009 wurde er wegen „Anstiftung zum Separatismus“ von einem chinesischen Gericht nach einem unfairen Verfahren zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt, die er voll verbüßen musste.

Weitere Einzeheiten finden Sie in unserer Mitteilung vom 27. Dezember. Ebenfalls interessant ist ein Interview, das „Radio Free Asia“ mit Lhamo Tso, der Ehefrau von Dhondup Wangchen, geführt hat.

Viele Besucher bei Lichterfest

Zahlreiche Menschen begingen in Tibet ein bedeutendes buddhistisches Fest und trotzten damit der Präsenz bewaffneter chinesischer Truppen. Tibeterinnen und Tibeter feierten das Fest „Ganden Ngachoe", an dem des Todestags von Tsongkhapa gedacht wird. Dieser hatte im vierzehnten Jahrhundert die Gelugpa-Schule des tibetischen Buddhismus gegründet, der auch der Dalai Lama angehört. „Ganden Ngachoe" wird mitunter auch als „Lichterfest“ bezeichnet, weil das Entzünden von Butterlampen einen wichtigen Teil des Festrituals darstellt. In diesem Jahr fiel das Fest auf den 12. Dezember. Während „Ganden Ngachoe" verzichten viele Tibeter auf den Genuss von Fleisch oder kaufen Tiere aus dem Schlachthof frei. Gemeinsam ziehen sie am Abend des Lichterfests in die Klöster, wo sie Butterlampen opfern und die Gebäude rituell umrunden. Viele pilgern dazu sogar eigens nach Lhasa. Dies wird nach Auskunft eines Exiltibeters als besonders segensreich betrachtet. Ungebrochen sei auch die Verehrung des Dalai Lama, der von den Gläubigen als der „lebende und beste Schüler Tsongkhapas“ angesehen werde. Weitere Details finden Sie hier in unserer Mitteilung. 

Einsatzkräfte der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei waren in großer Truppenstärke in den Klöstern vertreten, in denen die Tibeter traditionell das Fest begehen. Offenbar unterließen sie es jedoch, direkt einzugreifen. Fotos und Videoaufnahmen aus Lhasa etwa zeigen sie in dichten Reihen vor dem Jokhang-Tempel, mitten unter den Gläubigen. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in den bedeutenden Klöstern Nord- und Ost-Tibets, etwa in Rongwo in Rebkong (chin.: Tongren) und Labrang (chin.: Xiahe) sowie den Klöstern von Dartsedo (chin.: Kangding) und Kardze (chin.: Ganzi). Diese liegen in den tibetischen Gebieten, die Peking nach der militärischen Besetzung des Landes den chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu und Sichuan zugeschlagen hatte. Eine Bilderstrecke kann hier abgerufen werden.

Erneute Selbstverbrennungen

Am 6. Dezember hielt der ICT-Vorsitzende Richard Gere im Auswärtigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses ein Foto des Mönchs Tenga in die Höhe und erklärte den Abgeordneten, dass in Tibet bereits das Versenden eines solchen Bildes zu langen Haftstrafen führen könne. Richard Gere war vom Ausschuss als Experte eingeladen worden. In seiner Rede betonte er, wie wichtig es sei, dass das US-Parlament konkrete Initiativen zur vollständigen Umsetzung des „Tibetan Policy Act“ ergreife, einem Gesetz, das vor 15 Jahren von beiden Kammern des Kongresses verabschiedet worden war. Der chinesischen Regierung müsse klar gemacht werden, „dass die Vereinigten Staaten an der Seite des tibetischen Volkes stehen“, so Richard Gere in der Anhörung. Sein vollständiges Statement finden Sie hier auf der Seite unserer US-Kollegen. In der Anhörung ging es um die Tibet-Politik der Vereinigten Staaten, namentlich um die Fragen des Zugangs, der Religionsfreiheit und der Menschenrechte

Der Mönch Tenga hatte sich am 26. November im osttibetischen Kardze aus Protest gegen die chinesische Politik selbst verbrannt. Einzelheiten können Sie unserer Mitteilung entnehmen. Wie sich zeigen sollte, war Tenga leider nicht der letzte Tibeter, der im vergangenen Jahr sein Leben aufs Spiel setzte, um gegen Pekings Politik in seiner Heimat zu protestieren. Am 23. Dezember setzte sich der ehemalige Mönch Konpe im osttibetischen Ngaba in Brand, auch er erlag wenige Stunden später seinen schweren Verletzungen. Einzelheiten finden Sie hier. Die beiden Selbstverbrennungen belegen auf drastische Weise den Druck, den die chinesische Herrschaft in Tibet auf die Menschen ausübt. Konpes Selbstverbrennung war die insgesamt 152. in Tibet und China seit 2009 und zugleich die sechste im Jahr 2017. Auch im Exil kam es in den vergangenen Jahren zu einer Reihe von Selbstanzündungen, so zuletzt im Juli 2017 in Indien. Eine Übersicht bietet Ihnen die Aufstellung auf der Internetseite unserer US-Kollegen.

Weitere Spiele abgesagt

Lange schon war es erwartet worden, kurz vor Weihnachten dann war es amtlich: Der DFB beendete das Testspielprojekt der chinesischen U20-Nationalmannschaft gegen Teams der Regionalliga Südwest. In einer knappen Erklärung hieß es dazu: „Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Chinesische Fußball-Verband (CFA) haben sich nach eingehenden Gesprächen darauf verständigt, die Freundschaftsspiel-Serie der chinesischen U 20-Junioren gegen Mannschaften der Regionalliga Südwest nicht fortzusetzen. Bereits am 24. November 2017 war das Projekt, an dem Vereine der Regionalliga Südwest auf freiwilliger Basis teilnehmen konnten, bis zur Winterpause ausgesetzt worden. Die Aussetzung wurde zwischen DFB und CFA nach dem Spiel beim TSV Schott Mainz beschlossen, bei dem die chinesische Mannschaft als Reaktion auf einige im Stadion sichtbare tibetische Flaggen vorübergehend das Feld verlassen hatte.“
In unseren Tibet-News Dezember 2017 hatten wir darüber berichtet und die problematische Kooperation so kommentiert: „Zu offensichtlich weichen die Standpunkte der beiden Fußballverbände hinsichtlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung voneinander ab. Wenn Kooperationsprojekte mit China die Einschränkung von Grundrechten in Deutschland zwingend nach sich ziehen, dann sollten sie nicht vereinbart oder fortgeführt werden. Das gilt bedauerlicherweise auch für den Sport. Insofern ist fraglich, ob es unter den aktuellen Bedingungen überhaupt zu einer Fortsetzung des Kooperationsprojektes zwischen chinesischem und deutschem Fußballbund kommen sollte. Dies ist bedauerlich, denn letztlich hat die chinesische Seite eine Chance vertan, sich mit abweichenden Meinungen und Kritik konstruktiv auseinanderzusetzen. Auf absehbare Zeit wird China – auch im Sport – damit kein normaler Partner bleiben.“
Leider allerdings sehen das die deutschen Proficlubs und deren Interessenvertretung DFL völlig anders. Denn „wirtschaftlich ist China längst zu einem der Spielführer auf dem globalen Fußballmarkt aufgestiegen“, heißt es etwa in der „Welt“: „Erst im Frühjahr vereinbarte die Deutsche Fußballliga (DFL) eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Elektronikriesen Suning im Wert von 250 Millionen Euro. Auch mit dem Staatssender CCTV arbeitet die DFL zusammen. Viele Bundesligisten setzen auf chinesische Sponsoren oder pflegen weiterführende Kooperationen, so etwa der FC Bayern, Schalke 04 und seit Neuestem auch Hoffenheim, das den chinesischen Zweitligisten Meizhou Hakka Football Club beim Aufbau einer Nachwuchsakademie unterstützt und für die Entwicklungshilfe zwischen zwei und fünf Millionen Euro kassieren soll.“

67 Gipfel für Tibet

„Herzlichen Glückwunsch, lieber Stefan Mandel! Und vielen herzlichen Dank für eine großartige Aktion!“ So kommentierten wir auf Facebook die Nachricht vom erfolgreichen Abschluss des Vorhabens, das ICT-Unterstützer Stefan Mandel das ganze Jahr 2017 über begleitet und beschäftigt hat. Mit der Besteigung von 67 Gipfeln und Pässen innerhalb eines Jahres wollte er darauf aufmerksam machen, dass Tibet seit nunmehr 67 Jahren von China besetzt ist. Jedes Mal hisste er auf dem Gipfel eine Tibetfahne und hielt das Ganze im Bild fest – einige der Aufnahmen konnte man im Laufe des Jahres auf Facebook bewundern.
An Silvester nun war es so weit: Gemeinsam mit vielen Freunden und Bekannten hat Stefan Mandel den letzten Gipfel erklommen. Und der war etwas ganz Besonders. Damit möglichst viele Freunde dabei sein konnten, wenn er ein letztes Mal die Tibetfahne auf einem Gipfel hissen würde, fiel die Wahl des Ortes auf eine alpinistisch weniger herausfordernde Erhebung, den Glockenbuckel bei Viernheim, idyllisch in einem Naturschutzgebiet gelegen und vermutlich der flachste unter den 67 Gipfeln. Mehr als 50 Menschen folgten seinem Ruf, wie unser Bild eindrucksvoll belegt. Vielen Dank auch an sie!
Für die 67 Berge hat Stefan übrigens eine Durchschnittshöhe von 1.750 M.ü.M. errechnet. In halb Europa hat er dabei die Tibetfahne gehisst. Als kleines Dankeschön steuerte das ICT-Team ebenfalls ein Gipfelbild bei – auch wenn es sich dabei in Wirklichkeit nur um den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg handelte, wo sich unser Büro befindet. Auch diese Aufnahme finden Sie auf Facebook.

Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet

Das Leben von Irmtraut Wäger zeichnet sich durch ihren unermüdlichen Einsatz für Tibet aus. Die Tibeter nennen sie deshalb "Amala", "verehrte Mutter". Mehr als 30 Jahre widmete sich die langjährige Vorsitzende der Deutschen Tibethilfe der Unterstützung tibetischer Flüchtlinge. Von ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in München aus sammelte sie Gelder und vermittelte über 5.000 Patenschaften für Kinder, Studenten, Mönche, Nonnen und alte Tibeter. Dort besuchte sie der Dalai Lama im Jahr 2003.

Ihre im Februar erschienene Biographie beschreibt den Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau, die für ihr herausragendes Engagement 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde. Im Jahr 2005 erhielt Wäger den „Light of Truth Award“ der International Campaign for Tibet vom Dalai Lama persönlich überreicht. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise für Tibet eingesetzt haben.

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet. Mehr über unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
ONLINE SPENDEN

So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN