Was bringt 2014?

Deutschland darf sich freuen. Gleich zweimal wird der Dalai Lama im Jahr 2014 hierzulande zu sehen und zu hören sein. Wie bereits seit längerem bekannt, wird er auf Einladung des Tibetischen Zentrums Hamburg vom 23. bis 26. August 2014 in der Hansestadt öffentliche Vorträge geben. Details finden Sie hier auf der Webseite der Veranstalter. Das Tibetische Zentrum verfügt über große Erfahrung mit Besuchen des Dalai Lama, der 2014 bereits zum 6. Mal auf Einladung des Vereins nach Hamburg kommen wird. Voraussichtlich wird dort dann auch die ICT mit einem Stand präsent sein. Im Dezember wurde bekannt, dass der Dalai Lama auch im Mai für einige Tage Station in Deutschland machen wird. Geplant sind offenbar ein Auftritt im Ruhrgebiet sowie zwei Termine in Frankfurt am 15. Mai. Für Letztere zeichnet das Tibethaus Frankfurt verantwortlich, auf dessen Seite Sie weitere Informationen finden können. Übrigens gibt es auch eine Grußbotschaft des Dalai Lama zum Neuen Jahr, die Sie sich hier anschauen können.
2014 ist aber auch ein großes Gedenkjahr. So jährt sich der Volksaufstand in Tibet am 10. März bereits zum 55. Mal. Immer noch harrt die Tibetfrage einer friedlichen und einvernehmlichen Lösung. Noch ist es zu früh, konkrete Veranstaltungen der ICT anzukündigen. Wenn es soweit ist, werden wir Sie rechtzeitig informieren. Bis dahin können wir Ihnen ein kleines Video von SPIEGEL TV empfehlen, das Ausschnitte aus alten Wochenschauen von der Niederschlagung des Aufstands und dem Empfang des Dalai Lama in Indien zusammenfügt.
Ebenfalls bedeutsam für die jüngere tibetische Geschichte war das Jahr 1989. Nach massiven Protesten gegen die chinesische Herrschaft verhängte der damalige KP-Parteisekretär Hu Jintao das Kriegsrecht über die Autonome Region Tibet (TAR). Bei der gewaltsamen Niederschlagung des Protests verlor eine unbekannte Anzahl von Tibetern ihr Leben, es kam zu zahlreichen Verhaftungen, Folter war an der Tagesordnung. Im allgemeinen Bewusstsein wesentlich präsenter dürfte jedoch ein anderes Ereignis aus diesem Jahr sein: Vor 25 Jahren ließ die chinesische Führung in Peking die Streitkräfte auf die Demokratiebewegung schießen, die sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens versammelt hatte. Bis heute ist die genaue Zahl der Toten nicht bekannt, Schätzungen gehen in die Tausende. Wenige Monate nach der Gewalt von Lhasa herrschte nun auch in Peking Friedhofsruhe. Bis heute können diese Vorgänge in China nicht öffentlich diskutiert werden. Eine Aufarbeitung oder gar juristische Verfolgung der damaligen Menschenrechtsverletzungen scheinen auf unabsehbare Zeit kaum vorstellbar.

„Kampf um Tibet“ im Kino

Es war eine wirkliche Premiere, die am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, in Berlin stattfand, auch wenn der Abend ohne Roten Teppich und Blitzlichtgewitter auskommen musste: Erstmals wurde der Dokumentarfilm "Kampf um Tibet" auf einer Kinoleinwand gezeigt. Organisiert von der International Campaign for Tibet und im Beisein von Regisseur Thomas Weidenbach konnten die Besucher des Kinos „Babylon“ die beeindruckenden Bilder im Großformat betrachten, die im vergangenen Herbst zunächst auf „arte“ im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden waren. Im Anschluss an die Filmvorführung beantwortete Regisseur Weidenbach Fragen aus dem Publikum. Eine kleine Bildergalerie auf Facebook kann Ihnen einen kleinen Eindruck davon vermitteln.
Das Besondere an „Kampf um Tibet“ dürfte unter anderem in seiner Perspektive liegen. Anders als andere Tibet-Dokus konzentriert sich das Werk der Autoren Thomas Weidenbach und Shi Ming auf die chinesische Perspektive. Mit Ausnahme von Schauspieler und ICT-Vorstand Richard Gere werden nur Chinesen interviewt, von denen allerdings nur der Dissident Wang Lixiong noch in China lebt. Der Film versucht die Frage zu beantworten, was die chinesische Führung in den 1950er Jahren bewogen hat, Tibet militärisch zu besetzen und welche Interessen Peking heute in Tibet auf dem Dach der Welt verfolgt. Die beiden Filmemacher hatten übrigens schon vor „Kampf um Tibet“ zusammengearbeitet. Dabei entstanden unter anderem Dokumentationen über den Staudammbau am Yangtse und das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens am 4. Juni 1989. Auf der Homepage der Produktionsfirma Längengrad können Sie weitere Informationen über „Kampf um Tibet“ nachlesen. In der linken Spalte finden sich Links zu den anderen Filmen von Thomas Weidenbach und Shi Ming.

Mönch hinterlässt Gedicht

Im Dezember kam es in Tibet erneut zu zwei Selbstverbrennungen aus Protest gegen die chinesische Herrschaft. So setzte sich am 19. Dezember der Mönch Tsultrim Gyatso aus dem Kloster Amchok in der gleichnamigen Ortschaft selbst in Brand und verstarb an Ort und Stelle. Amchok liegt im Nordosten Tibets und zählt verwaltungsmäßig zur Provinz Gansu. Der 41-jährige Tsultrim Gyatso hinterließ einen handgeschriebenen, auf Tibetisch verfassten Abschiedsbrief. Das in Gedichtform gehaltene Schriftstück mit dem Titel „Goldene Träne“ benutzt eine religiöse Sprache und unterstreicht die zentralen Werte des Buddhismus. Tsultrim Gyatso verleiht darin seiner Hoffnung Ausdruck, sein Opfer möge helfen, die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet zu erreichen. Zudem möge es dazu beitragen, die Freilassung des seit 1995 „verschwundenen“ 11. Panchen Lama, Gedun Choekyi Nyima, zu erreichen und dem tibetischen Volk zu Nutzen sein. Wörtlich heißt es: „Mein Körper wurde für jene dem Feuer geopfert.“ Den vollständigen Text von Tsultrim Gyatsos Abschiedsbrief finden Sie in einem englischsprachigen ICT-Bericht.
Bereits am 3. Dezember hatte sich der Familienvater Kunchok Tseten in der Ortschaft Meruma in der osttibetischen Autonomen Präfektur Ngaba (chin.: Aba) selbst in Brand gesetzt. Auch er erlag wenig später seinen Verletzungen. Meruma und die Präfektur Ngaba gehören verwaltungsmäßig zur chinesischen Provinz Sichuan. Kunchok Tseten soll in Flammen stehend und laut „Lang lebe der Dalai Lama“ rufend die Straße entlang gerannt sein. Augenzeugen zufolge habe er zudem gefordert, der Dalai Lama solle nach Tibet zurückkehren und die Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets sich wieder vereinigen. Offenbar kam es in Folge der Selbstanzündung von Kunchok Tseten zu einer Konfrontation zwischen bewaffneten Sicherheitskräften und der lokalen Bevölkerung. Geschäfte und Restaurants wurden geschlossen und Mobiltelefone konfisziert, um so eine Weitergabe von Nachrichten aus der Region zu unterbinden. Weitere Einzelheiten finden Sie hier. Mit Tsultrim Gyatso und Kunchok Tseten steigt die Zahl der Selbstanzündungen von Tibetern in Tibet und China auf 125 seit Februar 2009.

So war das Jahr

2013 hatte es in sich: Viel ist passiert, in Tibet selbst, in China, bei den Tibetern im Exil und natürlich auch hierzulande. Wir haben den Versuch unternommen, wenigstens ein paar der aus Sicht der ICT wichtigsten Ereignisse zusammenzustellen und das vergangene Jahr auf diese Weise noch einmal Revue passieren zu lassen. Um das ganze etwas anschaulicher werden zu lassen, haben wir zudem eine kleine Bildergalerie auf facebook angelegt, mit deren Hilfe der Rückblick auf das Jahr 2013 etwas anschaulicher werden sollte.
Die Lage in Tibet war erneut überschattet von den anhaltenden Selbstverbrennungen aus Protest gegen die chinesische Politik, auch wenn die Zahlen unter denen des Jahres 2012 gelegen haben, wie sich aus der Übersicht ersehen lässt, die unsere US-Kollegen seit geraumer Zeit führen. Die chinesischen Behörden forcierten die Strafverfolgung im Umfeld der Tibeterinnen und Tibeter Menschen, die sich selbst angezündet hatten. Eine ganze Reihe harter Urteile bis hin zur Todesstrafe mit Aufschub ergingen so gegen Freunde, Verwandte und andere Menschen, denen beispielsweise Beihilfe, Anstiftung oder gar Nötigung zum Selbstmord vorgeworfen wurde – nach chinesischem Recht gleichbedeutend mit einem Tötungsdelikt. Es kam zu zahlreichen Zusammenstößen zwischen der tibetischen Bevölkerung und der massiv aufgerüsteten Staatsmacht, die in mehreren Fällen sogar das Feuer auf unbewaffnete Protestierer eröffnete, beispielsweise am 6. Juli in Tawu, wo die Menschen den Geburtstag des Dalai Lama gefeiert hatten. Besonders hart gingen die Behörden im Landkreis Driru (Bild) vor, wo sich die Bevölkerung in Teilen geweigert hatte, wie verlangt, am chinesischen Nationalfeiertag die chinesische Flagge auf ihren Häusern zu hissen. Angeblich mehr als 1.000 Verhaftungen, Folter und eine groß angelegte Zwangskampagne zur „patriotischen Umerziehung“ waren die Folge. Driru wurde fast komplett abgeriegelt, Telefon- und Internetverbindungen gekappt; die Nachrichtenlage ist ausgesprochen schwierig.
Auch in China selbst war das Jahr 2013 davon geprägt, dass die neue Staatsführung unter Xi Jinping mit harten Maßnahmen ihre Macht abzusichern suchte. Besonders ins Visier gerieten hier mutige Anwälte und Journalisten sowie weitere Vertreter der so genannten neuen Bürgerbewegung. Mehrere ihrer Protagonisten fanden sich hinter Gittern wieder. Im Herbst wurden neue Bestimmungen gegen das „Verbreiten von Gerüchten“ eingeführt, eine Maßnahme zur Einschüchterung von Bloggern, die bis dahin maßgeblich dazu beigetragen hatten, einige der zahlreichen Skandale aufzudecken, in die mächtige Kader verstrickt waren. Die chinesischen Journalisten wurden dazu verpflichtet, Kurse zu besuchen, in denen sie die Regeln der „richtigen“ d.h. auf Parteilinie liegenden Berichterstattung lernen sollten. Ausländische Berichterstatter hingegen bekamen die Waffe des möglichen Entzugs ihrer Visa zu spüren. Gerüchte über Selbstzensur aus Angst vor möglichen Konsequenzen machten selbst bei mächtigen Medienhäusern wie Bloomberg die Runde.
Zur Lage in Deutschland: Im März 2013 übergaben die International Campaign for Tibet, die Tibet Initiative Deutschland und der Verein der Tibeter in Deutschland allen Bundestagsfraktionen ihre „Tibet-Wahlprüfsteine“, einen Fragenkatalog zu Tibet-relevanten Aspekten. Vor der Bundestagswahl im September wurden die Antworten der Fraktionen im Internet veröffentlicht. Im November verlieh ICT zum dritten Mal ihren Journalistenpreis „Schneelöwe“ in Berlin (Bild links). Mit dabei war eine Delegation des tibetischen Exilparlaments sowie der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, der eine spontane Grußbotschaft ans Publikum richtete. Unter der Überschrift "Keine Gedankenkontrolle in Tibet!" stellte die ICT im November ihre neue Appellaktion vor. Darin fordert sie ein Ende der staatlichen Umerziehungskampagnen in Tibet.
Ein Höhepunkt des Jahres war sicherlich auch die Verleihung des „Light of Truth Awards“ für besondere Verdienste um Tibet, die die Geehrten im schweizerischen Fribourg aus der Hand des Dalai Lama entgegennehmen konnten. Unter den Ausgezeichneten befand sich auch der Brite Robert Ford, der als junger Mann der erste Westler in Diensten der tibetischen Exilregierung gewesen war.

Suchen Sie für Tibet

Die benefind-Spendenbilanz der ICT des Jahres 2013 wird offiziell zwar erst zu Ende des laufenden Quartals erscheinen. Doch soviel lässt sich jetzt schon sagen: Das Jahr war gut! Voraussichtlich wurden durch Onlinerecherchen von ICT-Unterstützern ganz elegant und nebenbei Spenden in Höhe von mehr als 580 € für die Arbeit der International Campaign for Tibet eingesammelt. Herzlichen Dank all denjenigen, die dazu beigetragen haben! Und sollten Sie noch nicht dazugehören, vielleicht wollen Sie es im Jahr 2014 ja mal ausprobieren.
Wie das funktioniert? Nun, vermutlich benutzen auch Sie für Ihre Internetrecherche eine Suchmaschine. Sie tippen einen Suchbegriff ein und wenn alles gut geht, haben Sie binnen kurzem das gewünschte Ergebnis erhalten. Seit einigen Jahren bereits existiert eine Suchmaschine, mit der man nicht nur genau dies ebenfalls tun kann, zusätzlich bietet sie die Möglichkeit die Arbeit von Organisationen wie der ICT zu unterstützen. benefind wirbt mit dem Slogan „Sie suchen, wir spenden“ und tatsächlich kamen in den vergangenen zwei Jahren auf diese Weise schon mehr als 1.000 Euro für unsere Arbeit zusammen.

Pro Suchvorgang im Internet mit benefind steht ICT ein halber Cent aus den Werbeerlösen der Seite zu. Suchen Sie also zum Beispiel mit benefind zwei Mal pro Tag im Internet nach Nachrichten, Bildern oder Webseiten und haben dabei Ihre Einstellungen so gewählt, dass ICT als Hilfsorganisation ausgewählt wurde, kommen jeden Monat schon 30 Cent unserer Arbeit zugute. Am besten, Sie richten daher in Ihrem Internetbrowser benefind als Startseite ein. Dann werden Sie bei jedem Gang ins Internet auf diese einfache und doch nutzbringende Art des Spendens hingewiesen. Wichtig dabei: Nicht vergessen, ICT als begünstigte Hilfsorganisation einzustellen, am besten gleich mit diesem Link. Wenn alles geklappt hat, sehen Sie nun das ICT-Logo rechts unten auf Ihrem Computerbildschirm. Vielen Dank dafür! Und wenn Sie diese Information auch in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis streuen, dürfte der Effekt noch um Einiges gesteigert werden.

Sie können das Anwachsen der Spendensumme sogar live nachvollziehen. Sie müssen dabei lediglich unter

Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet

Unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
ONLINE SPENDEN

So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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