Tibetischer Student
verhaftet und mit
Geldstrafe belegt

 

Quelle: TCHRD

Berlin, 09.02.2023. Die chinesischen Behörden haben einen tibetischen Universitätsstudenten kurzzeitig festgenommen und mit einer hohen Geldstrafe belegt. Gephels Vergehen: Er hatte eine Feier zum tibetischen Neujahrsfest „Losar” organisiert, bei der auf der Bühne buddhistische Flaggen anstelle chinesischer Flaggen gezeigt wurden. Dies berichtet das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) im nordindischen Dharamsala unter Berufung auf Informationen aus Tibet.

Demnach sei Gephel am Abend des 24. Januar in seinem Haus in der Gemeinde Muge im osttibetischen Landkreis Zungchu festgenommen worden. Bevor er am Nachmittag des 26. Januar wieder freigelassen wurde, sei Gephel zu einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.850 €) verurteilt worden. Die chinesischen Behörden hätten es ihm zudem zur Auflage gemacht, jede Woche an einer „politischen Schulung“ teilzunehmen, so der Bericht.

Behörden setzen buddhistische Flagge mit tibetischer Nationalflagge gleich

Traditionell veranstalteten die tibetischen Universitätsstudenten in Muge jeweils am dritten Tag von „Losar“ eine Neujahrsfeier. Als deren Hauptorganisator hätten die Behörden Gephel bezichtigt, für „Aktivitäten, die auf die Spaltung der chinesischen Nation abzielen“ verantwortlich zu sein. Während des Verhörs in Polizeigewahrsam sei Gephel beschuldigt worden, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, indem er die buddhistische Flagge zeigte, die offenbar von den Behörden mit der tibetischen Nationalflagge gleichgesetzt werde.

Gephel habe den Beamten erklärt, dass die buddhistische Flagge universelle Werte wie Frieden, Mitgefühl und Weisheit symbolisiere und nichts mit Politik oder der Spaltung der Nation zu tun habe.

Eine buddhistische Flagge vor dem Nonnenkloster Drakkar Choeling in der osttibetischen Präfektur Kardze. (Quelle: RFA)

Der junge Tibeter sei schließlich zur Teilnahme an wöchentlichen politischen „Aufklärungssitzungen“ verpflichtet worden, als er sich weigerte, einige von der Polizei auferlegte Bedingungen zu akzeptieren, wie z. B. die obligatorische Verwendung chinesischer Flaggen und die Aufforderung an die Moderatoren, künftig auf Chinesisch zu sprechen.

Außerdem wurde ihm eine hohe Geldstrafe auferlegt, weil er bei der Neujahrsfeier gegen die Regeln verstoßen habe. Konkret sei Gephel vorgeworfen worden, dass er am Veranstaltungsort keine chinesischen Flaggen aufgehängt und ausschließlich tibetische Schriftzeichen verwendet habe.

Mehrheit des Publikums versteht kein Chinesisch

Außerdem seien alle Darbietungen in tibetischer Sprache erfolgt und hätten die Veranstalter auf Propagandalieder verzichtet, in denen die Partei oder die chinesische Regierung gelobt wurden. Dem Bericht von TCHRD zufolge habe es sich bei der Mehrheit des Publikums um einheimische tibetische Nomaden gehandelt, die die chinesische Sprache nicht verstünden.

Die buddhistische Flagge wurde im späten 19. Jahrhundert als universelles Symbol des Buddhismus entworfen. Die darin verwendeten Farben stehen für buddhistische Werte und Tugenden.

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