Genf, 6. März 2025 – Die International Campaign for Tibet (ICT) hat heute im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights eine Stellungnahme vor dem UN-Menschenrechtsrat abgegeben. Darin wurde eindringlich auf die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen an den Tibetern hingewiesen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Feier zum 90. Geburtstag des Dalai Lama am 6. Juli 2025.
In der Vergangenheit wurden Tibeter allein für die friedliche Verehrung ihres religiösen Oberhaupts inhaftiert und verfolgt. Die ICT fordert die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben, damit tibetische Gläubige ihre Kultur und Religion frei ausüben können.
Ein weiteres zentrales Thema der Erklärung war der Ausbau von Wasserkraftprojekten in Tibet. Diese gefährden nicht nur heilige tibetische Stätten, sondern könnten auch zur Vertreibung von 1,2 Millionen Tibetern führen. Darüber hinaus bedrohen sie die Wasserversorgung von 1,8 Milliarden Menschen flussabwärts und verschärfen die globale Klimakrise.
Neben der Umweltzerstörung kritisierte die ICT auch die zwangsweise Einschulung tibetischer Kinder in staatlich kontrollierte Internate. Dort werden sie von ihren Familien getrennt, ihrer Sprache beraubt und einer ideologischen Umerziehung unterzogen. Bereits eine Million tibetische Kinder sind betroffen – ein schwerwiegender Angriff auf die kulturelle Existenz Tibets.
Die ICT appelliert an die Staatengemeinschaft, sich entschieden für die Rechte der Tibeter einzusetzen. Ihre Umwelt, Sprache, Kultur und Religion müssen geschützt werden. Besonders mit Blick auf den 90. Geburtstag des Dalai Lama ist es von entscheidender Bedeutung, dass Tibeter für ihre friedlichen Feierlichkeiten nicht verfolgt werden.
„Die Welt darf nicht schweigen, während Tibet seiner Identität beraubt wird“, erklärte Kai Mueller, Vertreter der Helsinki Foundation for Human Rights. „Die chinesische Regierung muss zur Achtung grundlegender Menschenrechte gedrängt werden.“
Originalstatement vor dem UN-Menschenrechtsrat:
Item 3: ID with the Special Rapporteur in the field of cultural rights
Statement delivered by Kai Mueller on behalf of the Helsinki Foundation for Human Rights
Check against delivery
Mr. President,
We thank the Special Rapporteur for her report and work championing cultural rights across the world. In particular, we are grateful for her joining a powerful communication to the Chinese government last year raising concerns regarding Tibetan protests against a tremendously harmful hydropower project in the Tibetan area of Derge. Tibet faces hundreds of hydropower projects that could displace 1.2 million Tibetans, destroy sacred sites, and threaten 1.8 billion people downstream. Such projects not only degrade Tibet’s unique environment but also contribute to global climate chaos
In addition, the systematic erosion of Tibetan identity through forced student enrollment in Chinese state-run boarding schools strikes at the heart of preserving Tibet’s ancient civilization. Already, about one million Tibetan children have been separated from their families, their language suppressed, while being indoctrinated into Communist Party ideology.
Lastly, I would like to raise with urgency: As the Dalai Lama’s 90th birthday approaches in July 2025, Tibetans are preparing to celebrate. In the past, Tibetans in Tibet have been detained and sentenced to prison merely for marking the birthday of their deeply revered religious leader. States must urge the Chinese government to respect the rights of these Tibetans. They must not be persecuted.
We urge the international community to demand China respect Tibetan rights. Tibet’s environment, its cultural heritage, its language and religion must be protected.
Thank you.