Genf/Berlin, 18. Juni 2025 – Anlässlich der 59. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats hat die International Campaign for Tibet (ICT) im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights auf die anhaltende Repression tibetischer Gläubiger durch die chinesische Regierung aufmerksam gemacht. In einem Statement unter Tagesordnungspunkt 3 kritisierte ICT die Kriminalisierung friedlicher religiöser Versammlungen in Tibet, insbesondere im Zusammenhang mit Feierlichkeiten zum Geburtstag des Dalai Lama.
„Während sich der 14. Dalai Lama seinem 90. Geburtstag am 6. Juli nähert – ein Anlass der Freude für Tibeter:innen und Buddhisten weltweit ist selbst das Gedenken an dieses friedliche Ereignis in Tibet weiterhin strafbar“, erklärte Vincent Metten, der das Statement im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights vortrug.
ICT erinnerte an die Inhaftierung von drei Mönchen aus dem Kloster Kirti, Drugdra, Lobsang Khedrub und Lobsang Gephel, die 2015 wegen der Organisation einer kleinen Feier zum 80. Geburtstag des Dalai Lama verhaftet und zu 14, 13 bzw. 12 Jahren Haft verurteilt wurden. Zehn Jahre später befinden sich die Mönche noch immer in Gefangenschaft, ohne medizinische Versorgung und ohne Kontakt zu ihren Familien.
Diese Praxis stellt einen klaren Verstoß gegen internationales Recht dar, insbesondere gegen Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte, die das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit garantieren.
ICT wies zudem auf die langjährige Besorgnis verschiedener UN-Sonderberichterstatter über die Einmischung Chinas in tibetische Religionsangelegenheiten hin – darunter das erzwungene Verschwinden des 11. Panchen Lama sowie Pekings Versuche, Reinkarnationsprozesse staatlich zu kontrollieren.
ICT fordert die sofortige Freilassung der drei Mönche und aller Tibeter:innen, die wegen der friedlichen Ausübung ihrer Grundrechte inhaftiert wurden. Zudem ruft die Organisation alle Staaten dazu auf, sich klar für das Recht der Tibeter:innen einzusetzen, ihren spirituellen Führer frei und ohne Angst vor Repressalien zu ehren.
Originalstatement vor dem UN-Menschenrechtsrat:
Statement delivered by Vincent Metten on behalf of the Helsinki Foundation for Human Rights
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Ms. President,
We thank the Special Rapporteur for her report.
As the 14th Dalai Lama approaches his 90th birthday on July 6, this should be a moment of celebration for Tibetans and Buddhists worldwide. Yet inside Tibet, even marking this peaceful occasion remains a criminalized act.
We recall the ongoing imprisonment of three Tibetan monks from Kirti Monastery – Drugdra, Lobsang Khedrub, and Lobsang Gephel – sentenced respectively to 14, 13, and 12 years in prison for organizing a simple celebration of the Dalai Lama’s 80th birthday in 2015. Ten years later, they remain behind bars, denied medical care and contact to their families.
This constitutes a clear violation of international law, notably Article 18 of both the Universal Declaration of Human Rights and the International Covenant on Civil and Political Rights, which guarantees the right to freedom of thought, conscience, and religion – including the freedom to manifest one’s religion through worship, observance, and practice.
Since 1991, several UN Special Rapporteurs have expressed concern over China’s interference in Tibetan religious affairs, including the enforced disappearance of the 11th Panchen Lama and Beijing’s attempts to control reincarnation processes.
We urge the Chinese government to release these three monks and all Tibetans detained for peacefully exercising their fundamental rights. We further call on all States to defend the right of Tibetans to freely honor their spiritual leader without fear of reprisal.
Thank you.
