Chinesische Behörden verdoppeln Haftstrafe für tibetischen Umweltverteidiger
Weil Tsongon Tsering sich nicht schuldig bekennen will, hat ihm ein chinesisches Gericht weitere acht Monate Haft auferlegt. Der junge Tibeter hatte auf massive Umweltschäden in seiner osttibetischen Heimat hingewiesen, verursacht durch illegalen Rohstoffabbau durch ein chinesisches Unternehmen. Doch die chinesische Justiz bestraft nicht die Umweltverbrecher. Stattdessen zieht man diejenigen zur Rechenschaft, die auf solche Missstände hinweisen.

Mönche von Panchen Lama-Kloster müssen an Propaganda-Schulungen teilnehmen
Chinas kommunistische Führung verstärkt ihren Druck auf das traditionsreiche Kloster Tashi Lhunpo – das Heimatkloster von Tibets Panchen Lamas in Shigatse. So müssen die Mönche des Klosters an regelmäßigen Propaganda-Schulungen teilnehmen, was sie daran hindert, ihren traditionellen religiösen Verpflichtungen nachzukommen. Und mit Phubu Tsering steht ein kommunistischer Funktionär an der Spitze des Panchen Lama-Klosters.
Warum wir von einer neuen Kulturrevolution in Tibet sprechen
Die Kulturrevolution war in Tibet von Anfang an etwas anderes als in China. Es ist daher sinnvoll, den Begriff der Kulturrevolution für Tibet breiter zu verstehen: Als tiefgreifende kulturelle und religiöse Umwälzung mit dem Ziel der vollständigen Assimilation an die chinesische sozialistische Gesellschaft. Spätestens seit der Machtübernahme durch Xi Jinping hat sich die Lage deutlich verschlechtert. Mehr und mehr zeigt sich: Die Kulturrevolution ist zurück, wenn auch in veränderter Gestalt.