Berlin, 27.09.2024. Die International Campaign for Tibet (ICT) begrüßt die Statements, in denen in dieser Woche die Europäische Union, Tschechien, Australien, Deutschland und fünf weitere Staaten bei der 57. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates auf die prekäre Menschenrechtslage in Tibet hingewiesen haben. Unter anderem forderte die EU die unverzügliche Freilassung zahlreicher inhaftierter Menschenrechtsaktivisten und politischer Gefangener, darunter die Tibeter Anya Sengdra, Chadrel Rinpoche, Go Sherab Gyatso und Golog Palden.

„Die Menschenrechtslage in Tibet ist weiterhin schlimm. Zu den Indikatoren hierfür gehören die zwangsweise Internatsausbildung und die DNA-Probenentnahme, wie von Organisationen der Zivilgesellschaft berichtet. Die EU wird die Wahrung der Grundfreiheiten, des kulturellen Erbes und der Identität der Tibeter genau beobachten und sie fordert China auf, auf allen Ebenen des Schulsystems für eine vollständige zweisprachige Bildung sowohl in Tibetisch als auch in Chinesisch zu sorgen. Fälle von Schließungen von Schulen, in denen auf Tibetisch unterrichtet wird, sind eine besorgniserregende Entwicklung.“, so das EU-Statement

Ebenso gab Vincent Metten für ICT im Namen der Helsinki Foundation for Human Rights ein Video-Statement ab, in dem er Hochkommissar Volker Turk und die Mitglieder des UN-Menschenrechtsrates dazu aufrief, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben und uneingeschränkten Zugang für UN-Sonderberichterstatter nach Tibet zu fordern.

„Die Zwangsassimilationspolitik der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wird in Tibet weiterhin mit hoher Geschwindigkeit umgesetzt. Sie hat dramatische Auswirkungen auf die Grundrechte der Tibeter sowie auf ihre Kultur und Identität.“, erklärte Metten, indem er auf zwei aktuelle Beispiele verwies: Erstens die Misshandlung und willkürliche Verhaftung Hunderter Einwohner des Kreises Derge in Osttibet Ende Februar 2024 durch die chinesische Polizei bei friedlichen Protesten gegen den Bau eines großen Wasserkraftwerks am Fluss Drichu. Zweitens die Schließung der Jigme Gyaltsen Nationalities Vocational School in Golog durch die chinesische Regierung am 12. Juli 2024. 

„Diese Schließung steht im Einklang mit einem umfassenderen Muster, bei dem die chinesische Regierung tibetische Bildungseinrichtungen schließt und Schüler in staatliche Schulen umsiedelt, als Teil ihrer laufenden Bemühungen, Kontrolle über die tibetische Bildung und Kultur auszuüben.“, so Metten weiter.

Anhang: Statement im Originaltext

Item 4: General Debate – Human rights situations that require the Council’s attention

Statement delivered by Vincent Metten on behalf of the Helsinki Foundation for Human Rights

Check against delivery

Mr. President,

Chinese Communist Party forcible assimilation policies continue to be implemented at a fast speed in Tibet. They are having dramatic impacts on the fundamental rights of Tibetans as well as on their culture and identity. Here are two recent illustrations:

First, in late February 2024, Chinese police beat and arbitrarily detained hundreds of residents of Dege County in eastern Tibet who had been peacefully protesting the construction of a large hydropower dam on the Drichu River. We strongly welcome the recent communication by 13 independent UN Human Rights Special Procedures who expressed “deep concern” regarding the Chinese government plans to build the dam, and would welcome if the continued concern expressed by Special Procedures would be reflected by the UN High Commissioner.

Secondly, on July 12, 2024, the Chinese government closed the Jigme Gyaltsen Nationalities Vocational School in Golog which was founded three decades ago and had a successful academic record and a strong focus on Tibetan language and culture. This closure aligns with a broader pattern of the Chinese government shutting down Tibetan educational institutions and relocating students to state-run schools as part of ongoing efforts to exertcontrol over Tibetan education and culture.

Mr. President, we urge the Council’s members to immediatelyrequest meaningful and unfettered access to Tibet for Special Procedures Mandate holders to assess the human rights situation on the ground, including to Dege County, detention facilities and affected monasteries and to call China to end the forced closures of privately run Tibetan schools and to end the boarding school system in Tibet.

Thank you.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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