Berlin, 12.06.2024. Im Vorfeld des morgen beginnenden G7-Gipfels in Italien haben insgesamt 146 Tibet-Organisationen aus aller Welt die Staats- und Regierungschefs der G7 in einem gemeinsamen Brief zu „entschlossenen Maßnahmen gegen Chinas eklatante Missachtung der grundlegenden Menschenrechte und seine gewaltsamen und systematischen Angriffe auf das tibetische Volk“ aufgefordert.
„Die vorangegangenen Runden des chinesisch-tibetischen Dialogs haben uns gezeigt, dass China auf stetigen, anhaltenden Druck reagiert. Die Staats- und Regierungschefs der G7 müssen verstehen, dass sie die Macht – und die Verantwortung – haben, diesen Druck auszuüben. Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen Peking mit einer Stimme sagen, dass eine gerechte Lösung der Tibet-Frage nur durch einen Dialog mit den Tibetern erreicht werden kann.“, erklärte Tencho Gyatso, Präsidentin der International Campaign for Tibet (ICT).
Die Organisationen empfehlen den Staats- und Regierungschefs der G7 in ihrem Schreiben unter anderem:
- Die Empfehlungen von UN-Menschenrechtsexperten zu wiederholen und China aufzufordern, die Zwangsinternate für tibetische Kinder sofort abzuschaffen; wie von mehreren G7-Staaten auf Chinas vierter UPR im Januar 2024 angesprochen.
- Ein Ende jeglicher staatlicher Einmischung in die Auswahl und Einsetzung tibetisch-buddhistischer Führer zu fordern, einschließlich einer zukünftigen Reinkarnation des Dalai Lama, die gemäß den internationalen Menschenrechtsnormen allein dem tibetischen Volk obliegt.
- China zu drängen, alle Mega-Entwicklungsprojekte im besetzten Tibet sofort zu stoppen, bis den Tibetern das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung (FPIC) gewährt wird, um über die Zukunft von Projekten zu entscheiden, die die tibetische Kultur, Religion und Umwelt betreffen; und das harte Durchgreifen im osttibetischen Dege dringend zu beenden und alle inhaftierten Tibeter bedingungslos freizulassen.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.