Berlin, 07.01.2025. Die International Campaign for Tibet (ICT) ist in großer Sorge um die von einem schweren Erdbeben betroffene Region im Süden Tibets, bei dem es Medienberichten zufolge bisher mindestens 95 Todesopfer gab. Das tibetische Hochplateau ist genauso wie der Südwesten Chinas, Nepal, Bhutan und Indien häufig von Erdbeben betroffen, die durch die Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten verursacht werden. Rechte und Interessen der betroffenen Tibeter müssten von den chinesischen Behörden beachtet werden, so ICT. Kritisch und mit großer Sorge sieht die Organisation mögliche Erdbebenschäden, die durch die zahlreichen von der chinesischen Regierung bereits gebauten und weiteren geplanten Megastaudämmen grundsätzlich bei Erdbeben drohen.

ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Wir sind erschüttert über die offenbar vielen Opfer des verheerenden Erdbebens in Tibet und sind in Gedanken bei den vielen Verletzten und Hinterbliebenen. Wichtig ist jetzt schnelle Hilfe für die Betroffenen und auf lange Sicht ein Wiederaufbau, der die Interessen der Tibeter berücksichtigt, anders als im Nachgang zum Erdbeben von 2010 in Nordtibet, bei dem knapp 3.000 Menschen starben. Vorwürfe über Veruntreuung, Korruption und Machtmissbrauch werden noch heute laut. Auf keinen Fall dürfen die chinesischen Behörden den Wiederaufbau etwa nutzen, um Tibeter zwangsumzusiedeln.” 

„Die chinesischen Behörden müssen Tibet für Hilfe von außen öffnen und aktive Unterstützung durch NGOs und örtliche Tibeter zulassen. Im Exil lebende Tibeter müssen Zugang zu Informationen über betroffene Familienangehörige erhalten. Das Erbeben wirft auch ein Schlaglicht auf die Gefahr durch die Megastaudämme, die China in Tibet bauen und betreiben will.“, so Müller weiter.

Nach dem Erdbeben, das im April 2010 die sog. Tibetische Autonome Präfektur Yushu (tib. Kyegudo) in der chinesischen Provinz Qinghai im Norden Tibets erschütterte, hatten Hunderte Tibeter tagelang gegen die Wiederaufbauplanung der chinesischen Behörden protestiert. Die tibetische Bevölkerung fühlte sich seinerzeit ungerecht behandelt, weil die staatlichen Institutionen aus ihrer Sicht die besten Flächen ohne Rücksicht für sich beanspruchten, was die Enteignung tibetischer Grundbesitzer zur Folge hatte.

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Pressereferent
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10435 Berlin
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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