Palgons «Schuld»:
Gebete für Dalai Lama
und Kontakte ins Exil

 

Quelle: RFA

Mehr als zwei Jahre lang saß der tibetische Schriftsteller Palgon in einem chinesischen Gefängnis ein, weil er Kontakt zu im Ausland lebenden Tibetern hatte. Außerdem soll er dem Dalai Lama Gebetsopfer dargebracht haben. Nach seiner Haftentlassung im November 2024 steht der ehemalige Grundschullehrer nun unter strenger Überwachung. Dies berichtet „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf tibetische Quellen.

Der 32-jährige Palgon wurde demnach im August 2022 im Landkreis Pema in der nordosttibetischen Präfektur Golog von den chinesischen Behörden verhaftet. Aufgrund der strengen Auflagen, denen er unterworfen ist, sei weder bekannt, in welchem Gefängnis man ihn festgehalten hat, noch wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Offenbar ist es Palgon verboten, mit anderen in Kontakt zu treten.

Palgon ist kein Einzelfall. So wurde vor Kurzem auch der tibetische Mönch Rachung Gendun nach dreieinhalb Jahren Haft aus einem chinesischen Gefängnis entlassen. Die chinesischen Behörden hatten ihn im April 2021 verhaftet. Angeblich soll er Spenden für Gebete an den Dalai Lama und den ebenfalls in Indien ansässigen Abt seines Klosters geschickt haben.

„Sinisierung“ des tibetischen Buddhismus

Die chinesischen Machthaber gehen seit Jahren massiv gegen Tibeter vor, die für den Dalai Lama beten oder Fotos von ihm besitzen. Opfer sind sowohl Mönche und Nonnen als auch buddhistische Laien wie Palgon.

Dies ist ein wichtiger Teil der von Peking forcierten „Sinisierung“ des tibetischen Buddhismus, einem wesentlichen Aspekt von Chinas neuer Kulturrevolution in Tibet.

„Überwachung dystopischen Ausmaßes“

Gleiches gilt für das harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen jegliche Kommunikation mit den im Ausland lebenden Tibetern. ICT spricht in diesem Zusammenhang von einer „Überwachung dystopischen Ausmaßes“, die in Tibet herrscht.

Nicht nur kontrolliert der chinesische KP-Staat mithilfe von allgegenwärtigen Überwachungskameras das Leben in den Klöstern. Chinesische Zensoren observieren auch engmaschig die sozialen Medien. Darüber hinaus zwingt die chinesische Polizei viele Tibeter dazu, eine App auf ihren Smartphones zu installieren. Diese ermöglicht ihr den Zugang zu sensiblen Daten und die Kontrolle wichtiger Gerätefunktionen.

Schriften und Posts online nicht mehr verfügbar

Den Quellen zufolge war Palgon ein Absolvent der renommierten tibetischen Privatschule Gangjong Sherig Norling. Diese ist auch bekannt unter der Bezeichnung „Jigme Gyaltsen Nationalities Vocational High School“. Die chinesischen Machthaber ließen die Schule im vergangenen Juli schließen, obwohl sie als Leuchtturm der beruflichen Bildung galt.

Palgon hatte vor seiner Verhaftung viele literarische Beiträge auf verschiedenen Social-Media-Plattformen und in Audio-Chat-Gruppen veröffentlich. Diese sind offenbar sämtlich gelöscht worden und nicht mehr verfügbar. Auch seine Konten in den sozialen Medien sind allesamt gesperrt.

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