Chinesische KP will
Einfluss über Jokhang-
Tempel gewinnen

 

Quelle: xztzb.gov.cn

Die chinesischen KP-Machthaber verstärken ihre Bemühungen, den tibetischen Buddhismus ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Einen deutlichen Hinweis darauf liefert ein Bericht der chinesischen Propagandamedien über eine Reise zu kommunistischen „Weihestätten“, die für Mönche des Jokhang-Tempels organisiert wurde. Der Jokhang-Tempel in Lhasa gilt als bedeutendstes Heiligtum des tibetischen Buddhismus und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Entsprechend groß ist seine symbolische Bedeutung auch für die chinesische KP-Führung.

Wie Pekings Propagandisten melden, mussten die Mönche während der zweiwöchigen „Studienreise“ zahlreiche kommunistische Weihestätten besuchen. Die KP-Organisatoren betrieben dabei einigen Aufwand; so führte die Reise über Chongqing bis in die fast 3.000 Kilometer entfernte chinesische Küstenprovinz Fujian. An allen Stationen ließ man die Mönche sogenannte „rote Bildungsstätten“ besuchen, wo die Geschichte der chinesischen KP verklärt wird. Unser Foto zeigt die Mönche am Geleshan Friedhof der sogenannten kommunistischen „Märtyrer“ in Chongqing.

Mönche sollen lernen, „die Partei zu lieben“

Bereits seit einiger Zeit nutzt die KP den „roten Tourismus“ als Mittel der ideologischen Erziehung. Das Kalkül der Machthaber zielt dabei neben Schülern, auch auf Vertreter des Buddhismus. Der Besuch der „Weihestätten“ soll in den Teilnehmern „patriotische Gefühle“ wecken und sie dazu bringen, „die Partei zu lieben“.

Auch im Fall der Jokhang-Mönche betonten die KP-Schreiber die Absicht, unter diesen „ein festes Gefühl der Gemeinschaft der chinesischen Nation zu schmieden“. Unausgesprochen verbirgt sich hinter dieser Floskel der Gedanke der vollständigen Assimilierung der Tibeter. Diese sollen ihre tibetische Identität, ihre Kultur, Religion und Sprache aufgeben und zu Chinesen werden.

Mönche des Jokhang-Tempels hören sich KP-Propaganda an. (Quelle: xztzb.gov,cn)

Ziel sind „politisch zuverlässige“ Mönche

Gehörten sogenannte patriotische Umerziehungsmaßnahmen in tibetischen Klöstern schon bislang zum Standardrepertoire der KP-Machthaber, so könnte es sich im vorliegenden Fall um etwas Neues handeln. Offenbar stellt die Reise der Mönche den Versuch dar, innerhalb des Jokhang-Tempels eine Gruppe „politisch zuverlässiger“ Mönche zu rekrutieren. Diese sollen in der Lage sein, im Sinne Pekings auf ihre Mitmönche einzuwirken.

Gewünscht ist in Tibets buddhistischem Heiligtum „der Aufbau eines Teams von religiösen Vertretern, die politisch verlässlich, religiös versiert und moralisch verantwortungsbewusst sind“. Oberstes Ziel ist und bleibt die möglichst vollständige „Sinisierung des tibetischen Buddhismus“.

Innere und äußere „Sinisierung“

So spiegelt sich im Inneren des Jokhang-Tempels eine Entwicklung, die sich auch im Äußeren beobachten lässt. Denn mit der Errichtung zweier Pavillons im chinesischen Stil direkt vor dem Haupteingang hat Peking im Jahr 2020 damit begonnen, auch dieses Wahrzeichen des tibetischen Buddhismus zu „sinisieren“.

Was stilistisch einen krassen Gegensatz zum altehrwürdigen Jokhang-Tempel darstellt, ist offenbar politisch gewollt. Die Botschaft ist eindeutig: Auch der Jokhang-Tempel soll ein Chinese sein.

KP instrumentalisiert Gesundheitsversorgung

Im KP-Staat China soll es keinen Bereich geben, dem die herrschende Partei nicht ihren Stempel aufdrücken kann. Dies zeigt sich anschaulich in einem weiteren Bericht der staatlichen Propagandamedien. So organisierte die Abteilung für Einheitsfrontarbeit der KP in der tibetischen Präfektur Nagchu kürzlich eine Reihe von Besuchen in insgesamt 23 Nonnenklöstern in neun Landkreisen. Die Einheitsfront ist unter anderem für die Religionspolitik der chinesischen KP zuständig.

Gesundheitschecks nur mit KP-Propaganda: Nonnen lassen sich untersuchen. (Quelle: xztzb.gov,cn)

Mit Unterstützung des staatlichen Frauenverbands, des Chinesischen Roten Kreuzes und eines Krankenhauses verband die Einheitsfrontabteilung dabei politische Agitation mit medizinischen Angeboten. Die Nonnen konnten sich untersuchen lassen und sich Vorträge „über die Gesundheitsfürsorge für Frauen“ anhören. Die Besucher verteilten „Blutdruckmessgeräte, Alterssichtbrillen, regelmäßige Medikamente und Gutscheine für Gesundheitschecks“.

Zugleich aber mussten sich die Nonnen auch kommunistische Propaganda gefallen lassen. Mit anderen Worten: China instrumentalisiert die medizinische Versorgung. Offenbar kommt nur in den Genuss kostenloser Gesundheitschecks, wer sich indoktrinieren lässt.

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