Chinas «Roter
Tourismus» soll Tibets
Geschichte auslöschen
Quelle: ICT

Ein aktueller Bericht von ICT analysiert den 14. Fünfjahresplan (2021 – 2025) der chinesischen KP hinsichtlich seiner Auswirkungen für Tibet und die Tibeter. Eine Analyse der Projekte in Tibet zeigt, dass die Politik Pekings vor allem zwei Ziele verfolgt: Zum einem wird versucht, die Tibeter aggressiv in die chinesische Gesellschaft zu assimilieren, zum anderen soll Tibet als Sprungbrett für Chinas weitere Ambitionen in Südasien genutzt werden.
Als Mittel für die erzwungene Assimilation der Tibeter nutzen die chinesischen Machthaber in zunehmendem Maß den Tourismus. Gezielt fördert der Tourismusentwicklungsplan von 2022 den chinesischen Massentourismus. So investierte Peking allein zwischen 2021 und 2024 mehr als 20 Milliarden Yuan (ca. 2,6 Mrd. €) in die Tourismusinfrastruktur Tibets, um das Land als Urlaubsdestination für chinesische Touristen attraktiv zu machen.
Chinesischen Angaben zufolge sollen im Jahr 2023 mehr als 55 Millionen Touristen alleine die sogenannte Autonome Region Tibet (TAR) besucht haben, die gut die Hälfte Tibets umfasst. Zum überwiegenden Teil kamen die Besucher aus China, was automatisch zur indirekten Anpassung der Tibeter an die chinesische Sprache, Kultur und Lebensweise beiträgt. Doch Peking verfolgt mit dem Tourismus nicht nur wirtschaftliche Ziele.
„Roter Tourismus“ soll kommunistisches Geschichtsnarrativ popularisieren
Immer stärker fördern die chinesischen Machthaber in jüngster Zeit auch in Tibet den sogenannten „Roten Tourismus“, der in China schon länger propagiert wird. Im vergangenen Jahr ließen sie erstmals einen Reiseführer für „Roten Tourismus“ in Tibet veröffentlichen.
Chinesische Touristen posieren mit KP-Fahne vor einem Denkmal für die angebliche „friedliche Befreiung“ Tibets. (Quelle: Quelle: xzdw.gov.cn)
Der „Rote Tourismus“ wurde von der Kommunistischen Partei Chinas erfunden, um die Bevölkerung dazu zu bringen, Orte mit historischer Bedeutung für die KP zu besuchen. So wird zum einen der chinesische Nationalismus gefördert und zum anderen das kommunistische Geschichtsnarrativ popularisiert. Gleichzeitig soll damit die wahre Geschichte Tibets ausgelöscht werden. Insofern dient der „Rote Tourismus“ auch als Mittel der ideologischen Erziehung in Tibet.