Leiter der Abteilung für
Einheitsfrontarbeit der
KP besucht Osttibet

 

Quelle: gstv.com.cn

Die Inspektionsreisen chinesischer Spitzenfunktionäre nach Tibet nehmen offenbar kein Ende. So berichteten KP-Propagandamedien kürzlich über die „Besuche“ von Shi Taifeng (Foto: Mitte) in der nordosttibetischen Präfektur Gannan und von Bagatur in der osttibetischen Präfektur Kardze. Shi Taifeng ist Leiter der zentralen Abteilung für Einheitsfrontarbeit der KP, die im In- und Ausland für die Einflussoperationen der Partei zuständig ist. Im Zusammenhang mit Tibet besonders bedeutsam: Die Einheitsfrontabteilung ist unter anderem für die Religionspolitik der chinesischen KP zuständig.

Shi Taifeng ist zudem Mitglied des exklusiven 24-köpfigen Politbüros der KP und erster Stellvertreter von „Chinas Chef-Strategen“ Wang Huning an der Spitze der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV), einem sogenannten Beratungsgremium der KP-Machthaber. Der mongolischstämmige Funktionär Bagatur ist ebenfalls stellvertretender Vorsitzender der PKKCV.

Deren Chef Wang Huning hatte erst Anfang Juli eine Reise nach Tibet unternommen, bei der er die Positionen der Partei zur „Sinisierung“ Tibets unterstrich. Wie die Staatsmedien berichteten, wurde Wang auf dieser Reise von Shi Taifeng begleitet.

Selbst Xi Jinping reist nach Tibet

Und nur zwei Wochen zuvor war sogar KP-Generalsekretär Xi Jinping nach Tibet gereist, wo er ein tibetisches Kloster und ein Zwangsinternat für tibetische Kinder besuchte. Die Reisetätigkeit der hohen und höchsten KP-Funktionäre muss als Bekräftigung des Ziels der kompletten „Sinisierung“ von Tibets Kultur und Religion verstanden werden. Wie den chinesischen Propagandaberichten zu entnehmen ist, wiederholen sie dieses Ziel bei jeder sich bietenden Gelegenheit geradezu gebetsmühlenhaft.

So betonte auch Shi Taifeng während seiner vom 10. bis 13. Juli währenden Reise, an der „Sinisierung“ des tibetischen Buddhismus müsse festgehalten werden. Der von der Presse als „enger Verbündeter“ von Xi Jinping gehandelte Shi bekannte sich zum Ziel der „aktiven Integration der Religionen Chinas in die chinesische Gesellschaft und die chinesische Kultur“. Die Religion solle sich „besser an die sozialistische Gesellschaft anpassen“, so der Leiter der KP-Einheitsfrontabteilung.

Keine gute Nachricht für die Tibeter. Denn im Kern steht „Sinisierung“ für einen Frontalangriff auf die tibetische Sprache, Religion und Kultur. Dies bedeutet, dass insbesondere die jungen Tibeter sich in erster Linie als Chinesen verstehen und auf Chinesisch ausdrücken sollen. Und es bedeutet, dass sich der Buddhismus in Tibet mit all seinen Institutionen in den Dienst der KP-Herrschaft stellen soll.

Geschichtsklitterung als Mittel der Herrschaftssicherung

Die Herrschaft der chinesischen KP beruht nicht allein auf der Macht ihres Unterdrückungsapparats. So setzt die Partei nicht zuletzt auch auf die Monopolisierung ihres verfälschten Bildes der Vergangenheit, wie gerade in Tibet besonders gut zu beachten ist. So sagte Shi Taifeng während seiner Tibet-Reise, „dass es notwendig sei, an der korrekten Sichtweise der Geschichte der chinesischen Nation festzuhalten“ – Geschichtsklitterung als Mittel der Herrschaftssicherung.

Offenkundig betrachtet die KP-Führung eine offene Diskussion der wahren Ereignisse seit ihrer brutalen und gewaltsamen Eroberung Tibets als Bedrohung ihrer Macht. Fast schon komisch muten vor diesem Hintergrund Formulierungen Shi Taifengs an, wenn er etwa die Notwendigkeit betont, „das Recht auf Diskurs zu ergreifen“, ist doch ein echter Diskurs etwas, das die KP scheut wie der Teufel das sprichwörtliche Weihwasser.

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