Experten befürchten
schwere Schäden bei
künftigen Beben

 

Quelle: kbcmw.com

Das verheerende Erdbeben vom 7. Januar, bei dem in Südtibet mindestens 126 Menschen ihr Leben verloren haben und Hunderte verletzt wurden, unterstreicht die enormen Risiken, die durch Chinas Staudammbauten verursacht werden. Ein Artikel der Nachrichtenagentur Reuters zitiert mehrere Experten, die vor den katastrophalen Folgen für Mensch und Natur warnen, falls künftige Beben zu Schäden an den Staudämmen führen sollten.

Generell sei der Bau weiterer Staudämme im Himalaja nicht nachhaltig, sagt etwa C. P. Rajendran, ein Geologe am indischen National Institute of Advanced Studies. Rajendran verweist explizit auf das Erdbebenrisiko, das durch das Gewicht der riesigen Stauseen auf Verwerfungslinien entstehe.

Besondere Bedenken ruft der von Peking geplante und offenbar kürzlich genehmigte Bau des Medog-Wasserkraftwerks in der Yarlung Tsangpo-Schlucht im Süden von Tibet hervor. Das von China als vorgeblich „grünes Projekt“ apostrophierte Kraftwerk soll ausgerechnet in einer gefährlichen Erdbebenzone errichtet werden.

Staudämme könnten bei einem künftigen Erdbeben schwer beschädigt werden

Das bei Fertigstellung größte Wasserkraftwerk der Welt sprengt alle bekannten Dimensionen, seine verheerenden Folgen für die Tibeter wie auch die Nachbarländer werden von Peking jedoch konsequent verschwiegen.

An Warnungen im Vorfeld hat es indes nicht gefehlt. „Ein starkes Erdbeben könnte direkten Schaden anrichten“, zitiert Reuters etwa Fan Xiao, einen ehemaligen Chefingenieur des Amtes für Geologie und Mineralien in Sichuan. Der Experte schrieb dies bereits im Oktober 2022, mehr als zwei Jahre bevor das Projekt genehmigt wurde.

Grafische Darstellung des Medog-Staudammprojekts (chin.: Motuo) aus dem ICT-Bericht. Knapp 25.000 Tibeter wären davon negativ betroffen. (Grafik: ICT)

Tektonische Aktivitäten in der Region könnten den Standort gefährlich machen, sage auch Wolfgang Schwanghart, ein Experte der Universität Potsdam, der die Entstehung und Veränderung der Erdoberfläche untersucht. Seine Untersuchungen im Jahr 2018 hätten gezeigt, dass „etwa ein Viertel der Projekte in der Region bei einem künftigen Erdbeben mäßig bis schwer beschädigt werden könnten“, so der Bericht von Reuters.

Bereits in der Vergangenheit haben Erdbeben Staudämme beschädigt, insbesondere durch Erdrutsche und Steinschlag. Wie die Agentur schreibt, habe im Jahr 2015 ein schweres Erdbeben in Nepal fast ein Fünftel der Wasserkraftwerke des Landes für mehr als ein Jahr lahmgelegt.

Tibetern droht die Vertreibung aus ihrer Heimat

Ein im Dezember veröffentlichter Bericht der International Campaign for Tibet beleuchtet neben dem Erdbebenrisiko noch weitere negative Aspekte von Chinas ungezügeltem Staudammbau in Tibet. Insgesamt zählt der Bericht 193 Staudämme in Tibet, wobei eine vermutlich bedeutende Anzahl von Staudämmen aufgrund der Abschottung Tibets gar nicht erfasst werden konnte.

Die Dämme führen zu massiven Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in Tibet, sie nutzen alleine China, das mit den Projekten seinen Energiehunger stillt. Durch den Bau Hunderter Staudämme und Wasserkraftwerke zerstört die chinesische Regierung unwiederbringlich tibetische Häuser, Dörfer und wertvolles Kulturgut, wie zum Beispiel jahrhundertealte buddhistische Klöster.

Und nicht zuletzt droht durch den Staudammbau bis zu 1,2 Millionen Tibetern die Vertreibung aus ihrer Heimat.

 

* Unser Bild zeigt die im Bau befindliche Yebatan-Talsperre im Osten von Tibet.

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