Pekings Propaganda
will Gyaltsen Norbu als
anerkannten Lama zeigen

 

Quelle: xzxw.com

Die gewachsene Bedeutung von Chinas „falschem Panchen Lama“ Gyaltsen Norbu für die chinesischen Machthaber wurde jüngst selbst noch in einer Absage deutlich. Denn anders als angekündigt, nahm der Vizepräsident der Buddhistischen Vereinigung Chinas (BAC) schließlich doch nicht an einer internationalen Buddhismus-Konferenz in Nepal teil. Offenbar zog die Regierung in Kathmandu die Reißleine und signalisierte Peking, dass Norbu nicht willkommen sei.

In verschiedenen Medien hatte die Nachricht von der bevorstehenden Nepal-Visite von Chinas „falschem Panchen Lama“ zuvor große Wellen geschlagen. Beobachtern zufolge zielt die „Nanhai Buddhism Conference“ nicht zuletzt darauf ab, Chinas regionale und diplomatische Interessen voranzutreiben.

Peking will „Führungsrolle innerhalb der globalen buddhistischen Gemeinschaft“

Die von China organisierte, mehrtägige Veranstaltung fand in Lumbini statt, dem als UNESCO-Weltkulturerbe klassifizierten Geburtsort Buddhas. Die Konferenz gelte als Versuch Pekings, „seine Führungsrolle innerhalb der globalen buddhistischen Gemeinschaft zu behaupten“. Dies spiegelt sich auch in der Berichterstattung der chinesischen Propagandamedien.

Das Forum habe unter dem Motto „Das Fließen des einen Dharma, die Harmonisierung der Welt“, gestanden, ist dort zu lesen. In Lumbini habe man darüber diskutiert, „den Aufbau einer globalen Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit mit religiöser Weisheit und der Kraft der Jugend zu fördern“, ist in dem Artikel der kommunistischen Propagandamedien zu lesen.

Außerdem sei es darum gegangen, „die Menschen in China und Nepal einander näher zu bringen und den buddhistischen Austausch über den Himalaja zu verwirklichen“. Statt durch Pekings „falschen Panchen Lama“, war die Buddhistische Vereinigung Chinas auf der Konferenz durch Yin Shun vertreten, einen weiteren Vizepräsidenten.

Buddhistische Vereinigung Chinas ist „Instrument der Kommunistischen Partei“

Die BAC gilt als Instrument der Kommunistischen Partei, zu ihren Zielen gehört etwa die „Sinisierung des Buddhismus in China“. Zudem setzt man sich dafür ein, „die Führung der Kommunistischen Partei Chinas und des sozialistischen Systems dabei zu unterstützen, Xi Jinpings Gedanken zum Sozialismus chinesischer Prägung neu zu studieren und umzusetzen“.

Seit dem „Verschwindenlassen“ von Tibets 11. Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima im Jahr 1995 verfügt die Kommunistische Partei über ein Instrument, mit dessen Hilfe sie hofft, sich die tibetischen Buddhisten untertan machen zu können: Chinas „falschen Panchen Lama“ Gyaltsen Norbu.

Schlüsselrolle für Chinas „falschen Panchen Lama“ Gyaltsen Norbu

Tibets 11. Panchen Lama, Gedhun Choekyi Nyima, wurde am 17. Mai 1995 im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Nur wenige Tage vor seiner Entführung hatte der Dalai Lama ihn als den wiedergeborenen Panchen Lama und damit als einen der höchsten Würdenträger des tibetischen Buddhismus anerkannt. Die chinesische Regierung hat nach dem Verschwindenlassen von Gedhun Choekyi Nyima in Gyaltsen Norbu einen eigenen Panchen Lama bestimmt, der jedoch von den Tibetern nicht anerkannt wird.

Die chinesischen Machthaber haben ihren „falschen Panchen Lama“ hingegen zu einem Aushängeschild ihrer „Sinisierungs“-Kampagne gemacht. Gyaltsen Norbu ist eine Schlüsselrolle dabei zugedacht, der KP die Kontrolle über den tibetischen Buddhismus zu sichern. Im vergangenen Jahr hatte er mit der erstmaligen Ordination buddhistischer Mönche in Tashi Lhunpo für Aufsehen gesorgt. Nach Auffassung der International Campaign for Tibet stellte dies einen Verstoß gegen die Religionsfreiheit in Tibet dar.

„Falscher Panchen Lama“ soll Sinisierung des tibetischen Buddhismus vorantreiben

Die Bedeutung Norbus für die KP-Machthaber verdeutlichte zuletzt ein Artikel der chinesischen Propagandamedien über die Reise von Wang Junzheng in die Stadt Shigatse. Wang ist als Sekretär des Parteikomitees der mächtigste Funktionär der sogenannten Autonomen Region Tibet, die in etwa die Hälfte der Fläche Tibets umfasst.

Dass Wang bei seinem Besuch in Shigatse den „falschen Panchen Lama“ Gyaltsen Norbu traf, ist kein Zufall. Schließlich steht dort das traditionsreiche Kloster Tashi Lhunpo – das Heimatkloster von Tibets Panchen Lamas.

Gyaltsen Norbu setzt „die wichtigen Anweisungen des Generalsekretärs Xi Jinping“ um

Den chinesischen Propagandamedien zufolge gratulierte KP-Sekretär Wang Gyaltsen Norbu „zur reibungslosen Durchführung und zum Erfolg seiner Aktivitäten in Tibet“. Er setze „die wichtigen Anweisungen des Generalsekretärs Xi Jinping über die religiöse Arbeit und die Arbeit in Tibet“ intensiv um, so Wangs Lob.

In typisch verdrehter KP-Sprache geht es weiter: Gyaltsen Norbu habe „in breitem Umfang Kontakt zu den Kadern und Massen an der Basis, zu den Mönchen und Nonnen in den Klöstern und Tempeln aufgenommen und die Politik der Partei in Bezug auf Nationalitäten und Religionen aktiv gefördert“.

Chinas „falscher Panchen Lama“ habe „positive und effektive Arbeit geleistet, um die Sinisierung des tibetischen Buddhismus voranzutreiben, ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der chinesischen Nation zu schaffen und die Anhänger anzuleiten, sich dem Aufbau eines neuen sozialistischen und modernisierten Tibets zu widmen“.

Im gleichen Tonfall geht es Satz um Satz weiter. Klar wird, dass die KP-Machthaber voll auf ihren „falschen Panchen Lama“ setzen. Er soll fast um jeden Preis als anerkannter Lama erscheinen. Seine Glaubwürdigkeit für die tibetischen Buddhisten dürfte dies indes nicht erhöhen – da können sich die Partei-Propagandisten anstrengen, wie sie wollen.

Sie wollen weiterhin informiert bleiben? Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN