Aktuell: Tibet: Schwerer Zwischenfall an Straßensperre / Mehrere Tibeter teils schwer verletzt
Berlin, 16. Juli 2014. Tibetischen Quellen zufolge ereignete sich Anfang voriger Woche in Osttibet ein schwerer Zwischenfall, als Polizisten an einer Straßensperre einen Transport von Baumaterial stoppten, der für den Bau eines Tempels bestimmt war. Ort des Geschehens war das im osttibetischen Landkreis Dzoege (chin.: Ruo’ergai) gelegene Dorf Benyul. Etwa zehn Tibeter wurden dort von der Polizei geschlagen, mehrere von ihnen erlitten so schwere Verletzungen, dass sie in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten. Ein Tibeter soll gar in kritischem Zustand in die Notaufnahme des Krankenhauses der Provinzhauptstadt Chengdu gebracht worden sein.
Offenbar verlangten die Polizisten am 7. Juli von dem Fahrer eine Transportgenehmigung für das Baumaterial zu sehen, das sich auf seinem Wagen befand. Als er diese nicht vorweisen konnte, kamen ihm die beiden Dorfvorsteher von Benyul sowie weitere Tibeter zu Hilfe und verbürgten sich gegenüber der Polizei dafür, dass der Fahrer zu dem Transport berechtigt war, so eine tibetische Quelle gegenüber „Radio Free Asia“ (RFA). Wie es in dem Bericht von RFA weiter heißt, seien dann auf einmal weitere Polizisten an der Straßensperre aufgetaucht und hätten damit begonnen, auf die anwesenden Tibeter einzuschlagen. Auf Fotos, die der International Campaign for Tibet (ICT) zugingen, sind Sondereinsatzkräfte zu erkennen, die zur Verstärkung der der Polizisten an der Straßensperre gerufen wurden, wie die tibetischen Quellen mitteilten.
Die in Peking lebende tibetische Schriftstellerin und Bloggerin Woeser schrieb in ihrem Internet-Blog: „Die Dorfvorsteher, einige Ältere und Frauen gingen zu den Polizisten und verlangten die Freilassung des Transportfahrers. Dann wurden sie von der Polizei geschlagen.“ Woeser veröffentlichte Bilder der verletzten Tibeter aus Dzoege, die in den sozialen Medien zirkulieren. Sie zeigen zwei Männer mit Kopfverletzungen und blutverschmierten Gesichtern. Wie RFA meldet, soll einer von ihnen der 65-jährige Dorfvorsteher von Benyul sein.
Der Landkreis Dzoege liegt in der verwaltungsmäßig zur Provinz Sichuan zählenden Autonomen Präfektur Ngaba (chin.: Aba), in der sich in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Selbstverbrennungen von Tibetern abgespielt haben. Alleine in Dzoege war es zu neun Selbstanzündungen gekommen.
Einen englischsprachigen ICT-Bericht können Sie hier herunterladen: https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_14072014.pdf.
Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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