Aktuell: Menschenrechtsdachverband FIDH kritisiert Pekings Politik in Tibet / Tagung in Istanbul und Präsidentenwahl / Wiederaufnahme von Gesprächen mit den Tibetern gefordert
Berlin, 3. Juni 2013. Der 38. Kongress des Menschenrechtsdachverbands FIDH hat sich in Istanbul in einer Resolution kritisch zur Menschenrechtslage in Tibet geäußert. Die Fédération internationale des ligues des droits de l’Homme wurde nach dem Ersten Weltkrieg von deutschen und französischen Menschenrechtsaktivisten in Paris gegründet. Ihr gehören derzeit 178 Nichtregierungsorganisationen aus 117 Ländern an, unter ihnen auch die International Campaign for Tibet (ICT). Auf ihrem Kongress wählten die Delegierten den iranischen Menschenrechtsanwalt Dr. Abdol-Karim Lahidji zu ihrem neuen Präsidenten.
Mit ihrer Tibet-Resolution reagierten die Kongressteilnehmer auf die jüngsten Entwicklungen vor Ort, insbesondere auf die Serie von Selbstverbrennungen, der seit Februar 2009 aktuell mindestens 117 Menschen in Tibet und China zum Opfer gefallen sind. Sie verurteilten die Politik der chinesischen Führung in Tibet, die dem Protest alleine mit polizeilichen und militärischen Mitteln begegne und so die Hauptursache für die Selbstanzündungen darstelle. Auch in den gegen den Dalai Lama gerichteten Kampagnen erkennen die Delegierten eine wichtige Motivation für diesen drastischen Protest. Zudem äußerten sie sich zu den seit mehr als drei Jahren unterbrochenen Gesprächen zwischen der chinesischen Regierung und der tibetischen Seite. In ihrer Resolution fordern sie die neue Führungsgeneration in Peking auf, den Dialog mit den Tibetern wieder aufzunehmen. Weiterhin ermutigten sie Diplomaten, Vertreter internationaler Organisationen und Journalisten, sich um Zugang zu allen tibetischen Gebieten zu bemühen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich FIDH mit dem Thema Tibet beschäftigt und gemeinsam mit der ICT einen Bericht unter dem Titel“ Human rights violations and self-immolation: testimonies by Tibetans in exile” veröffentlicht.
Der alle drei Jahre stattfindende Kongress der FIDH stand unter dem Motto “Politische Umbrüche aus menschenrechtlicher Sicht”. Vom 22. bis zum 27. Mai sprachen zu den Delegierten in Istanbul unter anderem der türkische Staatspräsident Abdullah Gül, der stellvertretende türkische Ministerpräsident Beşir Atalay, der Präsident des Internationalen Strafgerichtshofs Song Sang Hyun, der EU-Menschenrechtsbeauftragte Stavros Lambrinidis, die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, der UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung Olivier de Schutter und die frühere UN-Sonderberichterstatterin zu Religionsfreiheit Asma Jahangir.
Weitere Einzelheiten sowie den englischen Text der FIDH-Resolution zu Tibet finden Sie hier: http://www.fidh.org/38th-fidh-congress-resolution-on-the-human-rights-situation-in-tibet-13354.
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Kai Müller
Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.
Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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