Pressemitteilung: Tibet: Nonne zündet sich selbst an / Zustand ungewiss / 130 Selbstverbrennungen in Tibet und China seit Februar 2009
Berlin, 31. März 2014. Eine tibetische Nonne hat sich am Samstag, 29. März, im südosttibetischen Bathang (chin.: Batang) außerhalb des Klosters Ba Choede selbst angezündet. Die Nonne, deren Namen von Tibets bekanntester Schriftstellerin und Bloggerin Woeser mit Dolma angegeben wurde, soll 31 Jahre alt sein. Wie tibetische Exilquellen berichten, habe sich die Selbstanzündung in unmittelbarer Nähe zum zeremoniellen Rundweg um das Kloster ereignet. Ältere Tibeter, die gerade dabei waren, das Kloster zu umschreiten, hätten versucht, die Flammen zu löschen und mitgeholfen, Dolma ins Krankenhaus zu bringen. Es wird vermutet, dass die Nonne die Selbstanzündung überlebt hat. Über ihren gegenwärtigen Zustand ist nichts Weiteres bekannt. Denselben tibetischen Quellen zufolge sollen die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt haben, Internetverbindungen seien nur eingeschränkt verfügbar. Berichten zufolge sind drei Nonnen des Klosters nach der Selbstanzündung verschwunden. Es wird davon ausgegangen, dass sie von den Behörden verhaftet worden sind.
Es handelte sich dabei um die erste Selbstverbrennung in Bathang, dem Hauptort des gleichnamigen Landkreises in der Tibetisch Autonomen Präfektur Kardze, die verwaltungsmäßig zur Provinz Sichuan gehört. Insgesamt stieg damit die Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet und China seit Februar 2009 auf 130.
Das Kloster Ba Choede wurde im 17. Jahrhundert vom 5. Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso gegründet und folgt der Gelugpa-Schule des tibetischen Buddhismus. Am gestrigen Sonntag wurde dort mit Butterlampen des verstorbenen Bapa Phuntsog Wangyal gedacht. Der in Bathang geborene Schriftsteller gilt als erster tibetischer Kommunist. Er verstarb am 30. März im Alter von 92 Jahren in Peking (http://www.savetibet.org/phuntsog-wangyal-goranangpa-a-formidable-figure-in-modern-tibetan-history/).

Einen englischsprachigen ICT-Bericht können Sie hier herunterladen: https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_31032014.pdf
Kontakt:
Kai Müller
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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