Pressemitteilung: Tibet: Mönche organisieren Demonstration / Hunderte fordern Rückkehr des Dalai Lama / Sorge wegen Hungerstreiks in New York

Berlin, 21. März 2012. Ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) liefert neue Einzelheiten über eine große Demonstration von Tibetern in der verwaltungsmäßig zur Provinz Qinghai zählenden Tibetisch Autonomen Präfektur Malho (chin.: Huangnan). Am vergangenen Sonntag, 18. März, so eine tibetische Exilquelle mit direktem Kontakt in die Region, organisierten Mönche des Klosters Tsang den friedlichen Protest im gleichnamigen Hauptort des nordosttibetischen Landkreis Sogpo (chin.: Henan). Explizit betonten sie ihre Urheberschaft für die Demonstration, dies eine klare Anspielung auf die reflexhaft von der chinesischen Führung vorgetragene Behauptung, hinter den Protesten und Selbstverbrennungen in Tibet stünde die so genannte „Dalai-Clique“. Die Mönche verteilten dabei Bilder des Dalai Lama und Flugblätter, auf denen fünf konkrete Forderungen erhoben wurden. Im Einzelnen waren dies:

  • Die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet
  • Freiheit für das tibetische Volk
  • Die ungehinderte Ausübung der tibetischen Kultur, Religion und Sprache und deren Bewahrung
  • Die Freilassung der tibetischen politischen Gefangenen, namentlich des 1995 als Kind entführten Panchen Lama sowie aller seit Beginn der Proteste in Tibet im Jahr 2008 Verhafteten
  • Die Betonung der gemeinsamen Verantwortung Chinas und der UNO für das Leben dreier tibetischer Hungerstreikender in New York, insbesondere für einen  wiedergeborenen Lama, der sich unter den Hungerstreikenden befindet.

Der unbefristete Hungerstreik der drei Tibeter vor dem Sitz der UNO dauert bereits vier Wochen an. Einer der Hungerstreikenden wurde am 20. März in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er seinen Hungerstreik fortsetzt.

Der Quelle zufolge hatten einige Mönche vorab mit Selbstverbrennung gedroht, sollten die Behörden versuchen, ihren Protest zu verhindern. Hunderte Tibeter unterstützten die Demonstration und gesellten sich zu den ursprünglich mindestens 15 Mönchen hinzu. Dennoch wurden diese von den Behörden festgenommen. Als diese Nachricht das Kloster Tsang erreichte, machten sich 200 weitere Mönche nach Sogpo auf und verlangten deren Freilassung. Nach einiger Diskussion gaben die Behörden nach, alle Mönche wurden in das Kloster Tsang zurückgebracht. Über die aktuelle Lage im Kloster liegen derzeit keine Erkenntnisse vor.

Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen finden Sie hier zum Herunterladen (pdf, englisch): https://savetibet.de/fileadmin/user_upload/content/berichte/Aktuelle_Berichte/ICT_Bericht_21032012.pdf .

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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