Pressemitteilung: Tibet: Erneut Selbstverbrennung eines Mönches – International Campaign for Tibet in großer Sorge

Berlin, 15. August 2011. Mit großer Sorge hat die International Campaign for Tibet (ICT) auf Berichte über die Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches reagiert. Demnach hat am heutigen Montag sich ein 29-jähriger Mönch in der Tibetisch Autonomen Präfektur Kardze der Provinz Sichuan aus Protest gegen die chinesische Politik in Tibet selbst angezündet und ist in der Folge gestorben. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Die erneute Selbstverbrennung belegt die andauernde Unzufriedenheit der Tibeter über die politische Situation in Tibet. Die Verzweiflungstat widerspricht somit auf erschütternde Weise den offiziellen Verlautbarungen der chinesischen Regierung.“

Müller verwies darauf, dass es sich bereits um den zweiten Fall einer Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches in diesem Jahr handelt. Im März hatte sich der tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti aus Protest gegen die Politik der Behörden in Tibet angezündet und war in der Folge ebenfalls verstorben. „Zu befürchten ist, dass die Behörden – ähnlich wie zuvor schon im Fall des Klosters Kirti und seiner Umgebung – nun auch die Präfektur Kardze mit einer massiven Repressionswelle überziehen“, so der ICT-Geschäftsführer. Die chinesischen Behörden hatten für mehrere Monate das Kloster Kirti komplett abgeriegelt, mehrere Hundert Mönche verschleppt und eine groß angelegte so genannte patriotische Erziehungskampagne gestartet. Dies hatte zu weltweiten Protesten geführt. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Anstatt mit Repression zu reagieren, muss sich die chinesische Regierung ernsthaft mit den Ergebnissen ihrer Politik in Tibet auseinandersetzen.“

Kontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 1364917
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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