Pressemitteilung: Tibet: 17-jähriger Mönch aus dem Kloster Kirti zündet sich aus Protest selbst an / Dritte Selbstanzündung innerhalb einer Woche

Berlin, 4. Oktober 2011. Erneut hat sich Berichten zufolge gestern, am 3. Oktober 2011, ein tibetischer Mönch aus dem Kloster Kirti offenbar aus Protest gegen die Politik der chinesischen Regierung in Tibet selbst angezündet. Demnach habe sich der 17-jährige Mönch Kelsang Wangchuk in der Stadt Ngaba in der Tibetisch Autonomen Präfektur Ngaba (Provinz Sichuan) gegen 14.00 Uhr Ortszeit angezündet, als er Slogans gegen die chinesische Regierung ausrief und ein Portrait des Dalai Lama bei sich trug. Während die genauen Umstände des Vorfalls noch unklar sind, berichteten tibetische Quellen im Exil, dass der Mönch unmittelbar nachdem er sich in Brand gesetzt hatte von Sicherheitskräften umringt wurde, die die Flammen löschten und ihn schlugen, bevor sie ihn vom Ort des Geschehens wegbrachten. Der gegenwärtige Aufenthaltsort des Mönchs ist unbekannt, Informationen über seinen Gesundheitszustand liegen nicht vor. Es ist dies bereits die dritte Selbstverbrennung innerhalb einer Woche in der Region Ngaba. In der vergangenen Woche hatten sich zwei Mönche des Klosters Kirti ebenfalls aus Protest selbst angezündet.

Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigte sich zutiefst besorgt über die erneute Selbstverbrennung in Tibet und verwies auf die massive Einschränkung der Religionsfreiheit und die andauernde Repression in Tibet. ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Die chinesische Regierung muss in einen ernsthaften Dialog mit den Repräsentanten des Dalai Lama eintreten, um die Spannungen in Tibet nachhaltig aufzulösen. Leider deutet im Moment alles darauf hin, dass Peking im Gegenteil seine Repressionen in Tibet weiter verschärft,“ so der ICT-Geschäftsführer weiter. Wie tibetische Exilquellen mit direktem Kontakt in die Region berichteten, seien in den vergangenen Tagen in Ngaba und der Umgebung des Klosters Kirti Flugblätter aufgetaucht, in denen zu lesen war, dass „viele weitere Menschen bereit wären, ihr Leben zu geben“, sollte die gegenwärtige Politik der chinesischen Behörden weiter anhalten.

Ein ICT-Bericht (engl.) über den Vorfall vom 3. Oktober 2011 kann hier angesehen werden.

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Kai Müller
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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