Pressemitteilung: Kassel: Sorge über fehlende kritische Auseinandersetzung mit "Chinesischem Kulturjahr"
1. Oktober 2012. Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich aus Anlass der Eröffnung der Kasseler Kunstausstellung "Alles unter dem Himmel gehört allen" am morgigen Dienstag besorgt über die fehlende kritische Auseinandersetzung der Veranstalter mit dem "Chinesischen Kulturjahr in Deutschland", in dessen Rahmen die millionenschwere Ausstellung stattfindet. Die Ausstellung wird zum größten Teil finanziert von der "China Construction Bank" und dem chinesischen Kulturministerium, das "Chinesische Kulturjahr" selbst wird vom chinesischen Staat unterstützt und gefördert. Veranstalter der Ausstellung "Alles unter dem Himmel gehört allen" ist unter anderem die Stadt Kassel.

Die morgige Ausstellungseröffnung findet unter Teilnahme des chinesischen Botschafters in Deutschland statt. Die Ausstellung begleitende Veranstaltungen, die etwa den Umgang Chinas mit der Freiheit von Kunst und Kultur kritisch beleuchten, sind nach Kenntnis von ICT nicht geplant.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller: "Die Volksrepublik China ist ein autoritär geführter Staat ohne freie Wahlen und eine unabhängige Justiz. Die freie Meinungsäußerung wird systematisch unterdrückt, es gibt Folter und Misshandlungen in den Gefängnissen, eine unbekannte Zahl von Arbeitslagern, die Todesstrafe, Religions- und Glaubensfreiheit werden massiv eingeschränkt, der Umgang mit so genannten Minderheiten wie den Tibeter oder Uiguren ist hochproblematisch. Der chinesische Staat will mit Kunst und Kultur seine ‚Soft Power‘ und sein Ansehen stärken, um weltweite Kritik an seiner Politik etwa im Menschenrechtsbereich abzuschwächen. Kunst und Kultur werden damit politisch instrumentalisiert. Wir sind daher erstaunt darüber, dass die Stadt Kassel so unkritisch mit dem ‚Chinesischen Kulturjahr‘ umgeht."
Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
D-10435 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 1364917
E-Mail: presse(at)savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel, London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und Kathmandu, Nepal.

Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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