Pressemitteilung: Erneute Selbstverbrennungen in Tibet / Zwei ehemalige Mönche zünden sich aus Protest selbst an

Berlin, 10. Oktober 2011. Erneut haben sich zwei junge Tibeter aus Protest gegen die chinesische Politik in ihrer Heimat selbst in Brand gesetzt. Tibetischen Exilquellen mit Kontakt in die Region zufolge handelt es sich dabei um zwei frühere Mönche aus dem Kloster Kirti im osttibetischen Kreis Ngaba (chin.: Aba) in der Provinz Sichuan. Ihre Namen werden mit Choepel, 19 Jahre, und Kayang, 18 Jahre, angegeben. Es handelte sich damit um den siebten Fall einer Selbstverbrennung in Tibet in diesem Jahr. Laut den Berichten hielten sich die beiden jungen Tibeter am 7. Oktober an den Händen und setzten sich dann auf der Hauptstraße der Kreishauptstadt Ngaba gemeinsam in Brand. Sicherheitskräften gelang es offenbar die Flammen zu löschen und die beiden jungen Männer ins Krankenhaus zu bringen. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bestätigte den Vorfall in einer Meldung vom 8. Oktober (siehe: http://www.chinadaily.com.cn/usa/china/2011-10/08/content_13845203.htm).

Die beiden jungen Männer lebten früher im Kloster Kirti, mussten jedoch Exilquellen zufolge ihre Mönchsroben ablegen. Seitdem sich der Kirti-Mönch Phuntsog im März 2011 selbst angezündet hatte, steht das gesamte traditionsreiche Kloster unter enormem Druck von Seiten der Behörden. Mehrere Hundert Mönche wurden im April aus dem Kloster verschleppt und so genannter „patriotischer Erziehung“ unterzogen. Berichten zufolge sind einige in der Zwischenzeit wieder frei gelassen worden, durften allerdings nicht in das Kloster zurückkehren. Betrug die Zahl der Mönche in Kirti zu Jahresbeginn noch 2.500, soll sie inzwischen erheblich zurückgegangen sein. Schon bei der gewaltsamen Niederschlagung der Protestwelle in Tibet im März 2008 sollen alleine in Ngaba mindestens zehn Tibeter von Regierungskräften getötet worden sein. Den Exilquellen zufolge soll sich unter den damals Getöteten auch ein Cousin des 18-jährigen Kayang befunden haben. Tibeter im nordindischen Exil sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der harten Repression durch die chinesischen Regierung und den Verzweiflungstaten der Mönche.

Die International Campaign for Tibet weist darauf hin, dass Regierungen und die Vereinten Nationen in Bezug auf die sich offenbar zuspitzende Situation in Ngaba um das Kloster Kirti gegenüber der chinesischen Regierung mit großem Nachdruck auf eine andere Vorgehensweise der chinesischen Behörden drängen müssen.

Ein ICT-Bericht (engl.) über den Vorfall vom 7. Oktober 2011 kann hier angesehen werden.

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Kai Müller
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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