Dhondup Wangchens Frau besucht Berlin

Es waren aufreibende Tage, die Lhamo Tso, die Ehefrau des inhaftierten tibetischen Filmemachers Dhondup Wangchen in Berlin verlebte. Vom 6. bis zum 9. Oktober dauerte ihr Deutschland-Aufenthalt, sie besucht im Rahmen ihrer Europa-Reise außerdem die Schweiz, die Niederlande, Belgien und Frankreich. Ziel der Reise ist es, in Europa die Aufmerksamkeit für den Fall ihres Mannes zu erhöhen und Unterstützung zu gewinnen für die Forderung nach seiner bedingungslosen Freilassung. Zu diesem Zweck führte sie Gespräche mit dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Markus Löning, sowie Vertretern des Tibet-Gesprächskreises und des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages, stets begleitet von ICT-Geschäftsführer Kai Müller. In den Gesprächen wies sie insbesondere auf den schlechten Gesundheitszustand ihres Mannes hin. Dhondup Wangchen ist im Gefängnis schwer erkrankt, Medikamente würden ihm verweigert, zudem müsse er schwere körperliche Arbeit verrichten, sagte Lhamo Tso. Weitere Details zu ihren politischen Gesprächen finden Sie hier.

Ein emotionaler Höhepunkt von Lhamo Tsos Berlin-Besuch war ohne Zweifel ihre  Teilnahme an der Mahnwache der International Campaign for Tibet am 8. Oktober vor der chinesischen Botschaft. In einer bewegenden Ansprache schilderte sie die bedrückenden Umstände von Dhondup Wangchens Lage in chinesischer Haft. Dabei wurde überdeutlich, wie viel Kraft ihr die Arbeit für die Freilassung ihres Mannes abverlangt. Anschließend unternahm Lhamo Tso den Versuch, gemeinsam mit Kai Müller der chinesischen Botschaft eine übergroße „Missing Voices“-Postkarte zuzustellen, stellvertretend für die mehr als 9.000 Unterschriften, die ICT zugunsten der politischen Gefangenen in Tibet gesammelt hatte. Wenig überraschend verweigerte die Vertretung der Volksrepublik China die Entgegennahme der Karte. Fotos von der Mahnwache können auf Facebook angesehen werden.

Wie im Tibet-Newsletter bereits mehrfach geschildert, wurde der Filmemacher Dhondup Wangchen im Dezember 2009 von einem chinesischen Gericht zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er mit seinem heimlich gedrehten Film “Leaving Fear Behind” Aussagen von Tibetern zu den Olympischen Spielen, der chinesischen Herrschaft und dem Dalai Lama dokumentiert hatte. Der Film wurde nur wenige Tage vor den Protesten im März 2008 außer Landes geschmuggelt. Die International Campaign for Tibet betrachtet Dhondup Wangchen als gewaltlosen politischen Gefangenen und hat ihm einen ihrer „Urgent Appeals“ gewidmet. Darin finden Sie alle Hintergrundinformationen, die Sie benötigen, um sich gegenüber den chinesischen Behörden für Dhondup Wangchen einzusetzen.

Lhamo Tso lebt seit ihrer Flucht ins indische Exil unter erschwerten Bedingungen und muss neben vier Kindern auch die Eltern des Ehemanns versorgen. Sie war auf Einladung der International Campaign for Tibet (ICT) und der Tibet Initiative Deutschland (TID) in Berlin.

Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo

Der inhaftierte chinesische Schriftsteller und Dissident Liu Xiaobo ist trotz unverhohlener Pekinger Drohgebärden vom Osloer Nobelpreiskomitee mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Liu Xiaobo, der sich auch mehrfach dezidiert zur Tibetfrage geäußert hat, setzt sich seit Jahrzehnten für die gesellschaftlichen Ideale ein, die in der „Charta 08“ ihren Ausdruck gefunden haben. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo zwingt die Regierung der Volksrepublik China, endlich positiv auf die zunehmenden Klagen über Ungerechtigkeiten und Machtmissbrauch in China und auch in Tibet einzugehen, die nun in der Person Liu Xiaobos verkörpert werden. Die International Campaign for Tibet gratuliert Liu Xiaobo zu dieser Auszeichnung.  „Liu Xiaobo ist eine heldenhafte Gestalt, und ebenso wie Seine Heiligkeit der Dalai Lama sehen Menschen auf der ganzen Welt in seiner Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis einen Katalysator für Frieden, Versöhnung und Dialog. Das ist die Botschaft, die Peking hören muss“, sagte Mary Beth Markey, Präsidentin der International Campaign for Tibet.

Liu Xiaobo war bereits Teil der Reformbewegung von 1989, die am 4. Juni auf dem Tiananmen-Platz durch ein von chinesischen Truppen verübtes Massaker ihr vorläufiges Ende fand. Haftstrafen, Arbeitslager und Hausarreste gehörten seitdem ebenso zu seinem Leben wie der feste Wille, sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen. Früh schon begrüßte er die Position des Dalai Lama zur Autonomie Tibets innerhalb der Volksrepublik China. Im März 2008 war Liu Xiaobo einer von 29 Originalunterzeichnern einer 12-Punkte-Petition an die chinesischen Behörden, in der zum Dialog zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai Lama aufgefordert wurde. Darin wurden die „schweren Fehler“ der chinesischen Tibetpolitik betont und die Reaktion der chinesischen Regierung auf die Proteste in Tibet kritisiert. Endgültig in Ungnade fiel Liu Xiaobo, als er gemeinsam mit weiteren Intellektuellen am 9. Dezember 2008 das Reformmanifest "Charta 08" veröffentlichte, das in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hier auch auf Deutsch nachzulesen ist. Weitere Informationen zu dem Preisträger finden Sie hier. 

Unterdessen haben mehr als 100 chinesische Anwälte, Gelehrte und Aktivisten in einem offenen Brief die Freilassung von Liu Xiaobo und allen politischen Gefangenen sowie mehr Demokratie in China gefordert. Zu den Unterzeichnern dieses mutigen Dokuments bürgerschaftlichen Engagements zählt auch die tibetische Autorin und Bloggerin Woeser. In einer Pressemitteilung erklärte ICT-Geschäftsführer Kai Müller dazu: „Der bemerkenswerte offene Brief der mehr als 100 Aktivisten zeigt, dass der Wunsch nach Demokratie und Menschenrechten in China weiterhin lebendig ist. Allen Drohungen und Einschüchterungen seitens der Regierung zum Trotz vertreten diese mutigen Menschen ihre Ideale mit Nachdruck. Wir begrüßen ausdrücklich die Forderung nach Freilassung aller politischen Gefangenen. Meinungsfreiheit und Offenheit sind unverzichtbar, um Konflikte in der Volksrepublik China zu lösen. Dies betrifft auch so zentrale Punkte wie die Tibetfrage.“ Weitere Details dazu können Sie hier nachlesen.

Hannes Jaenicke präsentiert ICT in Frankfurt

„Bildung und Menschenrechte“ waren am 4. und 5. Oktober Thema der LitCam-Konferenz im Rahmen der Frankfurter Buchmesse, auf der die International Campaign for Tibet in diesem Jahr erneut vertreten war. Der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke stellte dabei in einer Präsentation das ICT-Schulprojekt im nordindischen Suja vor und nahm anschließend an einer Diskussionsrunde mit internationalen Schriftstellern und Dokumentarfilmern teil. Hannes Jaenicke macht sich bereits seit Jahren auf vielfältige Weise für die Tibeter und die Arbeit der ICT stark. Unter anderem ist er Mitglied der Jury des neu geschaffenen „Schneelöwen“-Journalistenpreises der ICT und fungierte bereits beim RTL-Spendenmarathon 2008 als Pate des Schulprojekts in Suja. Insofern war er bestens auf seinen Auftritt auf der LitCam-Konferenz vorbereitet.

Das von ICT mit Unterstützung der „Stiftung RTL“ ins Leben gerufene Schulprojekt in dem tibetischen Kinderdorf Suja in Indien hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, von denen viele bereits erreicht sind. Mit den Mitteln der Spender konnten dort inzwischen Wohnhäuser, ein neues Gesundheitszentrum sowie eine Mehrzweckfläche errichtet werden. In den Kinderdörfern werden vorwiegend tibetische Kinder aufgenommen, denen die strapaziöse und überaus gefährliche Flucht ins indische Exil gelungen ist. Details hierzu finden Sie in dem aktuellen Flüchtlingsbericht der ICT „Dangerous Crossing“. Viele tibetische Eltern schicken ihre Kinder in der Hoffnung ins Exil, dass diese dort eine Bildung erhalten, die die Werte der tibetischen Religion und Kultur respektiert. Deswegen wird in den Kinderdörfern eine Erziehung angestrebt, die sowohl auf die Bewahrung der traditionellen tibetischen Kultur ausgerichtet ist als auch den Anforderungen moderner Ausbildung genügt. Trotz aller erschwerenden Voraussetzungen schaffen es alle Schulen in den tibetischen Kinderdörfern den Anforderungen des offiziellen indischen Lehrplans gerecht zu werden. Dadurch sind die Absolventen berechtigt, sich an indischen Colleges und Universitäten einzuschreiben.

2006 von der Frankfurter Buchmesse als internationale Kampagne zur Alphabetisierung, Grund- und Medienbildung ins Leben gerufen ist die "LitCam-Konferenz" heute fester Bestandteil im Rahmenprogramm der Bücherschau.

Schreiben Sie für die politischen Gefangenen in Tibet!

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Schriftsteller und Dissidenten Liu Xiaobo hat es erneut deutlich gemacht: Der Einsatz für politische Gefangene ist nicht umsonst. Bereits einige Wochen vor der Bekanntgabe der Entscheidung des Nobelpreiskomitees hat auch die International Campaign for Tibet ihre Einzelfallarbeit verstärkt. Auf unserer Webseite finden Sie seit Anfang September die neue Aktionsreihe der „Urgent Appeals“ zugunsten unserer Tibet-Einzelfälle. Den Anfang machten Karma Samdrup und seine Brüder Rinchen Samdrup und Chime Namgyal, inzwischen folgten die Fälle des Dokumentarfilmers Dhondup Wangchen und des Schriftstellers Tragyal, regelmäßigen Lesern unseres Tibet-Newsletters auch bekannt unter seinem Autorennamen "Shogdung". Dieser wurde überraschend am 14.Oktober auf Kaution aus der Haft entlassen, ohne dass sein Prozess begonnen hätte. Ob dies das Ende seiner Schwierigkeiten mit der chinesischen Justiz bedeutet, bleibt abzuwarten, seinen „Urgent Appeal“ haben wir für den Moment ausgesetzt.

Näheres zu unseren Tibet-Einzelfällen finden Sie hier. Jeder „Urgent Appeal“ enthält die Schilderung des Sachverhalts zusammen mit Hintergrundinformationen und vorformulierten Briefen an die Adresse der zuständigen Stellen der Volksrepublik China. Bitte beteiligen auch Sie sich an dieser Aktion. Erzählen Sie Ihren Freunden und Bekannten davon, werben Sie dafür, dass möglichst viele Menschen sich ebenfalls für die Freilassung dieser gewaltlosen politischen Gefangenen einsetzen. Aus Erfahrung wissen wir: Je mehr Briefe für sie geschrieben werden, je mehr Menschen an ihrem Schicksal Anteil nehmen, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich an ihrem schweren Los etwas ändert. Denn in der Regel wurden die politischen Gefangenen ohne faires Gerichtsverfahren verurteilt und sind in der Gefangenschaft harten Haftbedingungen ausgesetzt. Häufig werden sie gefoltert, Nahrung und medizinische Versorgung wird ihnen vorenthalten.

Jeder Einzelfall steht darüber hinaus stellvertretend für viele weitere Menschen in vergleichbarer Lage. ICT hat nach den überwiegend friedlichen Protesten im März 2008 Kenntnis von einer Vielzahl von politischen Gefangenen, die sich in Tibet immer noch in Haft befinden. Die weitaus meisten von ihnen sitzen alleine deswegen in Haft, weil sie sich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung oder freie Religionsausübung nicht nehmen lassen wollten und sollten umgehend freigelassen werden.

NEU: Der ICT-Tibet-Kalender für 2011

Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu, höchste Zeit also, sich den neuen Kalender der International Campaign for Tibet zu sichern, der ganz im Zeichen der märchenhaften Natur des Schneelandes steht. Zwölf großformatige Bilder zeigen die außergewöhnliche Schönheit Tibets, während die dazu gehörenden (englischen) Texte gleichzeitig die Gefahren schildern, von denen das Land und seine Bewohner bedroht sind. Tibet-Antilopen, Kyang-Wildesel und nicht zu letzt die nomadische Kultur der Tibeter – sie alle stehen gleichermaßen unter Druck durch forcierte Eingriffe in die Natur des Landes von Seiten des chinesischen Staates und großer Firmen. Abholzung und drohende Wüstenbildung, Wasserverschmutzung und Staudammbau sind nur einige der in den Texten angesprochenen Stichwörter. Und doch überwiegt auf den Bildern der Eindruck phantastischer Schönheit.

Der ICT-Wandkalender für 2011 ist eine Liebeserklärung an eine einzigartige Landschaft. „Tibet. A Treasured Land“ ist ein Muss für alle Tibetfreundinnen und –freunde und nicht zuletzt auch ein ausgezeichnetes Geschenk – nicht nur zu Weihnachten.

Der Kalender ist ab sofort in der ICT-Geschäftsstelle erhältlich. Inklusive Versand kostet er 17,50 Euro, ICT-Förderer erhalten „Tibet. A Treasured Land“ bereits für 12,50 Euro. Noch kein Förderer, dann klicken Sie hier.

Mit dem Kauf dieses oder weiterer Produkte aus unserem Tibet-Shop unterstützen Sie direkt unseren Einsatz für den Schutz der Menschenrechte in Tibet.

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet. Mehr über unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

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So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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