Leaving Fear Behind?

Kurz hintereinander erreichten uns gleich zwei gute Nachrichten aus Tibet. Dhondup Wangchen und Golog Jigme Gyatso, die beiden Männer hinter dem Dokumentarfilm „Leaving Fear Behind“ aus dem Jahr 2008, befinden sich auf freiem Fuß. So wurde Dhondup Wangchen am 5. Juni nach Verbüßung einer sechsjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen. Einzelheiten können Sie einer Mitteilung der ICT entnehmen. Seine Inhaftierung hatte international viel Beachtung erfahren. Im Jahr 2012 war er vom renommierten „Committee to Protect Journalists“ mit dem International Press Freedom Award ausgezeichnet worden. Die International Campaign for Tibet betrachtete Dhondup Wangchen als gewaltlosen politischen Gefangenen und setzte sich über viele Jahre in einem „Urgent Appeal“ für seine Freilassung ein. Viele von Ihnen haben sich an dem Einsatz für ihn und unsere anderen Tibet-Einzelfälle eingesetzt. Ganz herzlichen Dank dafür! Noch ist unklar, wie sich Dhondup Wangchens Zukunft gestalten wird. Als ehemaliger politischer Gefangener dürfte er in Tibet auch außerhalb des Gefängnisses unter strenger Beobachtung der Behörden stehen.
Bereits am 18. Mai hatte es Golog Jigme Gyatso auf "wundersame Weise" (Radio Free Asia) geschafft, nach mehr als eineinhalb Jahren, die er verborgen in Bergen und Wäldern zugebracht hatte, aus Tibet ins sichere Indien zu fliehen. Auf einer Pressekonferenz in Dharamsala berichtete er von schwerer Folter, der er im Gefängnis ausgesetzt war. Noch heute leide er unter den Auswirkungen dieser Misshandlungen. Insgesamt drei Mal war er seit 2008 verhaftet und inhaftiert worden, ehe es ihm gelang, aus dem Gefängnis zu fliehen.  Für den Dokumentarfilm "Leaving Fear Behind", den der Mönch gemeinsam mit Dhondup Wangchen gedreht hatte, war er erst kürzlich von "Reporter ohne Grenzen" als "Held der Pressefreiheit" geehrt worden. Unzweifelhaft einer der Höhepunkte seit seiner Ankunft in Dharamsala dürfte für Golog Jigme Gyatso eine Audienz beim Dalai Lama gewesen sein.

Gratulieren Sie dem Dalai Lama!

In wenigen Wochen, genauer gesagt am 6. Juli, wird der Dalai Lama 79 Jahre alt. In den vergangenen Jahren haben wir die Erfahrung gemacht, dass ihm viele Menschen zu diesem Anlass ihre Glückwünsche übermitteln wollen. Daher haben wir bereits frühzeitig eine Internetseite eingerichtet, auf der Sie dies auf ausgesprochen unkomplizierte Weise tun können. Dazu müssen Sie sich weder registrieren, noch wird Ihre E-Mail-Adresse veröffentlicht. Schauen Sie sich einfach mal die bereits eingestellten Glückwünsche an und lassen Sie sich inspirieren. Der Großteil der Grüße wurde bislang auf Deutsch oder Englisch verfasst, doch finden sich dort auch Botschaften in weiteren Sprachen. Vielleicht wollen Sie aber auch auf die universelle Sprache der Bilder zurückgreifen. Deren unschätzbarer Vorteil: Fast alle Menschen werden damit etwas anfangen können.
Einen ganzen Monat lang steht unsere Seite für Ihre Glückwünsche bereit, bevor wir die gesammelten Grußbotschaften nach Dharamsala weiterleiten. Und natürlich dürfen Sie diese Information gerne auch in Ihrem persönlichen Umfeld streuen.

„Schneelöwe 2014“: Die Frist läuft!

So langsam läuft die Zeit ab für Bewerbungen um den ICT-Journalistenpreis Schneelöwe 2014“ und das Recherchestipendium für freie Journalisten. Fristende ist der 30. Juni 2014. Bis dahin noch können herausragende journalistische Beiträge, "die sich differenziert mit den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in China und/oder Tibet auseinandersetzen und diese für die Öffentlichkeit transparent machen", bei unserer Geschäftsstelle in Berlin eingereicht werden.  Erwünscht sind insbesondere Einsendungen, die sich mit der politischen Situation in der Volksrepublik China und ihren Nationalitäten befassen. Besonders berücksichtigt werden Einsendungen, die einen Bezug zu Tibet herstellen. Mit dem Preis möchte die ICT eine qualitativ hochstehende Berichterstattung fördern, die hilft, dem deutschsprachigen Publikum die komplexe Lage in und um Tibet verständlich zu machen.

Die Einreichungen dürfen aus allen Feldern journalistischen Schaffens stammen, ganz gleich ob aus Print oder Online, aus Radio oder Fernsehen. Wichtig: Die Beiträge müssen im Jahr 2013 in deutschsprachigen Medien veröffentlicht worden sein. Alle weiteren Einzelheiten finden Sie hier auf unserer Homepage.

Die Jury des „Schneelöwe-Journalistenpreises 2014“ kann diesen in folgender Form vergeben:

● Ein Erster Preis, dotiert mit 2.000 €.
● Ein Zweiter Preis, dotiert mit 1.000 €.

Der unabhängigen Jury, die zum nunmehr bereits vierten Mal über die Vergabe der „Schneelöwen“ entscheidet, gehören die folgenden Persönlichkeiten an:

● die langjährige China-Korrespondentin der ARD Eva Corell
● der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke sowie
● der Autor und langjährige China-Korrespondent des SPIEGEL Andreas Lorenz.

Außerdem ist ein Recherchestipendium für freie Journalisten in Höhe von 2.000 € zu vergeben. Einzelheiten dazu finden Sie hier.

Goldenes Buch

Als der Dalai Lama im Mai in Frankfurt weilte, wurde er von der Politik recht zurückhaltend empfangen. Anders als früher war er dieses Mal weder im Landtag noch in der Staatskanzlei zu Gast. Stattdessen gab es nur ein "kleines Protokoll" für ihn. Ein Treffen mit Ministerpräsident Volker Bouffier war ausdrücklich als privat deklariert und fand zudem nicht in Hessens Hauptstadt Wiesbaden, sondern im Frankfurter Tibethaus statt. Manche Beobachter erkannten hier einen Zusammenhang mit der Wahl Frankfurts als erstem europäischen Handelsplatz für die streng regulierte chinesische Währung Renminbi. Dennoch gab es auch Momente von hoher symbolischer Bedeutung, so zum Beispiel einen Termin in der Frankfurter Paulskirche, in der im Jahr 1848 die Nationalversammlung als erste frei gewählte gesamtdeutsche Volksvertretung getagt hatte. Bei dieser Gelegenheit trug sich der Dalai Lama auch in Gegenwart des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann ins Goldene Buch der Stadt ein. In einem Gespräch mit der „Deutschen Welle“ äußerte sich ICT-Geschäftsführer Kai Müller zu dem Besuch und den Hintergründen. Das Interview finden Sie hier.
Im Mittelpunkt des Besuchs des Dalai Lama standen die vom Tibethaus organisierten öffentlichen Termine. Einen guten Überblick vermitteln vier Bildergalerien auf www.dalailama.com, der offiziellen Webseite des Dalai Lama, hier zum Beispiel die Bilder vom Tag der Ankunft in Frankfurt. Die Aufnahmen stammen von dem Schweizer Fotografen Manuel Bauer, seit vielen Jahren der tibetischen Sache eng verbunden.

benefind: Ihre Internet-Suche hilft

Zum Schluss noch etwas Erfreuliches von der Internet-Suchmaschine benefind: Die Bilanz für das Jahr 2013 ergab gut 600 Euro an Spenden für die Arbeit der ICT, die wie immer im Frühjahr ausgeschüttet wurden. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns auf diese Weise unterstützt haben! Bitte suchen Sie auch in Zukunft für uns mit benefind.

Wer benefind bislang noch nicht kennt, kann sich

Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet

Das Leben von Irmtraut Wäger zeichnet sich durch ihren unermüdlichen Einsatz für Tibet aus. Die Tibeter nennen sie deshalb "Amala", "verehrte Mutter". Mehr als 30 Jahre widmete sich die langjährige Vorsitzende der Deutschen Tibethilfe der Unterstützung tibetischer Flüchtlinge. Von ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in München aus sammelte sie Gelder und vermittelte über 5.000 Patenschaften für Kinder, Studenten, Mönche, Nonnen und alte Tibeter. Dort besuchte sie der Dalai Lama im Jahr 2003.

Ihre im Februar erschienene Biographie beschreibt den Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau, die für ihr herausragendes Engagement 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde. Im Jahr 2005 erhielt Wäger den „Light of Truth Award“ der International Campaign for Tibet vom Dalai Lama persönlich überreicht. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise für Tibet eingesetzt haben.

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet. Mehr über unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
ONLINE SPENDEN

So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN